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Wikinger und Balten an der Memel

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Ende der 1920er Jahre standen vier wikingerzeitliche Fundorte im Fokus der deutschen archäologischen Forschung im Ostseeraum: Haithabu, Wiskiauten, Wollin und das ostpreußische Linkuhnen. Während die ersten drei auf eine reiche, langandauernde Ausgrabungsgeschichte zurückblicken, waren die Fundstücke und Ergebnisse von Linkuhnen nach dem Krieg verschollen geglaubt. Erst durch die Zusammenarbeit mit Archäologen aus Polen, Russland und Litauen gelang es unter einigen Mühen, Bestände zu erschließen und neu zuzuordnen. Die Ausgrabungen in Linkuhnen 1928-1939 können nun erstmals beschrieben und mit Beobachtungen zu Grabritus, Beigabensitte und Beigabenausstattung sowie Studien zu ausgewählten Fundgruppen und einer Belegungschronologie vom Ende der frühen Römischen Kaiserzeit bis in die späte Wikingerzeit ergänzt werden. Mit dieser Arbeit legt sich auch der mythische Nebel um Linkuhnen, das nun nicht mehr mit Haithabu oder Wiskiauten gleichzusetzen ist. Linkuhnen ermöglicht aber überraschende Einblicke in die kleinräumige und in internationale Netzwerke eingebundene Region an der Memel. 80 Jahre nach den Grabungen werden die Ergebnisse nun der Forschung zur Verfügung gestellt.

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