Lager Liebenau
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Im Frühjahr 2017 stieß ein Bautrupp bei Grabungen für das Murkraftwerk in Graz auf Mauerteile und eine Treppe. Sie gehören zum ehemaligen Lager Liebenau, dem größten NS-Zwangsarbeiterlager in Graz. 1940 als Lager V für Umsiedler gegründet, war der Komplex im April 1945 eine Station ungarischer Juden auf ihren Evakuierungsmärschen ins KZ Mauthausen. Mindestens 34 Personen wurden hier erschossen. Nach dem Prozess vor einem britischen Militärgericht 1947, bei dem wegen Kriegsverbrechen zwei Todesurteile ausgesprochen wurden, wuchs – im wahrsten Sinne des Wortes – Gras über das Areal. Wo sich einst Baracken befanden, entstanden Wohnhäuser und öffentliche Einrichtungen. Für Jahrzehnte geriet dieses dunkle Kapitel der Grazer Zeitgeschichte in Vergessenheit. Eine im Gedenkjahr 2018 im GrazMuseum eröffnete Ausstellung widmet sich dem Lager Liebenau als einem Ort verdichteter Geschichte. Kürzlich in Archiven aufgefundene Dokumente lieferten neue Einblicke, von Archäologen ausgegrabene Relikte weitere Erkenntnisse. Der reich illustrierte Begleitband bietet komprimierte Hintergrundinformationen und dokumentiert die zentralen Inhalte der Ausstellung. Mit Beiträgen von: Dieter Bacher I Siegfried Beer I Bernadette Biedermann I Pascale Brandstätter I Gabriele Czarnowski I Wolfram Dornik I Gerald Fuchs I Nicole-Melanie Goll I Heimo Halbrainer I Urs Harnik-Lauris I Otto Hochreiter I Georg Hoffmann I Gregor Holzinger I Stefan Karner I Andreas Kranebitter I Gerald Lamprecht I Erich Mayer I Paul Mitchell I Rainer Possert I Nikolaus Reisinger I Elisabeth Schöggl-Ernst I Sandra Schweinzer I Eva Steigberger I Barbara Stelzl-Marx I Szabolcs Szita I Claudia Theune I Heidemarie Uhl