Zur Praxis der palliativen Pflege und Begleitung von demenziell erkrankten Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern
Autori
Viac o knihe
Als umfassende Problematik im Zusammenhang mit der zunehmenden Alterung der Gesellschaft ist die enorme Zunahme von Menschen mit demenziellen Erkrankungen zu sehen. Derzeit wird die Anzahl von Menschen mit Demenz in Deutschland auf rund 1,6 Millionen geschätzt. Eine Zunahme auf bis zu drei Millionen Menschen mit Demenz bis zum Jahr 2050 wird erwartet. Mit dem Fortschreiten der Demenz wird häufig der Einzug in eine stationäre Pflegeeinrichtung unausweichlich. Eine bestmögliche Versorgung dieser Personengruppe im Rahmen einer Palliativpflege und damit auch eine qualitativ hochwertige Ausbildung von Pflegekräften ist daher ein wichtiges Versorgungsziel. Demgegenüber beklagen viele professionell Pflegende ein Qualifikationsdefizit in der Palliativversorgung. Das Curriculum Palliative Praxis von der Robert Bosch Stiftung greift dieses Qualifikationsdefizit in der Palliativversorgung auf und zielt insbesondere auf die Einstellung und Haltung der Pflegekräfte ab. Mit dieser Studie wird die Wirksamkeit des Curriculums Palliative Praxis untersucht, um zu evaluieren, ob und welche Veränderungen sich bei Pflegekräften in der stationären Langzeitpflege nach der Schulung mit diesem Curriculum hinsichtlich der Haltung, Betreuung und Pflege bei demenziell erkrankten Sterbenden feststellen lassen. Die Interventionsstudie wird in stationären Pflegeeinrichtungen aus verschiedenen Bundesländern durchgeführt. Zur Überprüfung des Erreichens der Hauptziele des Curriculums erfolgt die Studie auf der Grundlage einer schriftlichen Befragung mit Untersuchungs- und Kontrollgruppen. Die quantitativen Auswertungen erfolgen nahezu ausschließlich deskriptiv und werden durch qualitative Ergebnisse ergänzt. Im Ergebnis belegt die Teilnahme an der Schulung verschiedenste positive Effekte und kann darüber hinaus für den Einsatz in der Pflegeausbildung empfohlen werden. Durch diese Integration erfahren die Auszubildenden eine Stärkung des beruflichen Selbstbewusstseins und Handlungssicherheit, insbesondere dann, wenn es um die Entscheidung geht, in der Palliativversorgung pflegerische Maßnahmen „zu tun“ oder „zu lassen.