Im Dialog mit der Antike
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Viac o knihe
In acht Vorträgen kommen bedeutende antike Autoren zu Wort, die sich mit Fragen auseinandergesetzt haben, die auch für die Menschen unserer Zeit noch relevant sind. Dabei reizt gerade das Fremdartige zur Beschäftigung und kritischen Auseinandersetzung. Adressaten sind Leserinnen und Leser, die sich in ein Gespräch mit der Antike einlassen wollen. Fachkenntnisse sind dafür nicht erforderlich. Die Texte, die interpretiert werden, stammen von dem epischen Dichter Hesiod, den Tragödiendichtern Aischylos und Euripides, den Geschichtsschreibern Herodot und Thukydides, dem Philosophen Platon und von dem römischen Dichter Ovid. Hesiod verortet den Menschen im Gefüge der Welt als ein Opfer des Streites zwischen Zeus und Prometheus. Zwei Tragödien, beide mit dem Titel Hiketiden, die Schutzflehenden, lehren uns, wie man sich im 5. Jahrhundert v. Chr. mit dem Problem auseinandergesetzt hat, ob man Fremden, die in Not sind, auch dann Hilfe gewähren darf und soll, wenn das eigene Land dadurch einer Gefährdung ausgesetzt wird. Für Sokrates bedeutet Gottesdienst nichts anderes als Dienst an den Menschen, und Platon fordert in seiner Darstellung der Kardinaltugenden, dass sie ihren Wert nicht nur im privaten, sondern gerade im öffentlichen Leben erweisen müssen. Ein längerer Text beschäftigt sich mit der Demokratie in Athen und konfrontiert sie mit unserem repräsentativen System. Die beiden Historiker suchen die Antwort auf die Frage, welche Kräfte in der Geschichte wirksam sind: die Götter, das Schicksal, der Zufall, der Mensch? Der von Ovid erzählte Mythos von Orpheus stellt uns vor die Frage, wie wir mit dem Tod umgehen. In Gesprächen mit der Antike geht es um beides, um die Antike und um uns.