Wladimir von Bechtejeff, 1878-1971, Wiederentdeckt!
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Wladimir von Bechtejeff (1878–1971) Wiederentdeckt! (Sonderausstellung im Schloßmuseum Murnau vom 22. März bis 1. Juli 2018) Alexej von Jawlensky lobte ihn als Naturtalent, Franz Marc hielt ihn für feinfühlig und melancholisch. Der Maler und Illustrator Wladimir von Bechtejeff ist heute kaum noch bekannt, obwohl sich sein monumentales Ölbild „Rossebändiger“ von 1912 in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München, und weitere Bilder in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, München, der Staatsgalerie Stuttgart, dem Von der Heydt-Museum Wuppertal, und in zahlreichen Privatsammlungen befinden. Der geborene Moskauer studierte Malerei an der dortigen Akademie der Künste und führte ab 1902 seine Kunststudien in München und Paris fort. Später war er als Mitglied der Neuen Künstlervereinigung München (N. K. V. M.) erfolgreich, musste aber 1914 wie so viele ausländische Künstler, Deutschland Hals über Kopf verlassen. Nach der Rückkehr in die Heimat erfuhr Bechtejeff dort bald Verbannung und Malverbot. Nicht nur sein Frühwerk verdient eine Wiederentdeckung, sondern auch seine ganz andersartigen Arbeiten der russischen Periode. Dem Schloßmuseum Murnau und Jelena Hahl-Fontaine ist es geglückt, in dieser ersten Retrospektive Bechtejeffs über sechzig Gemälde und Grafiken des Künstlers zusammenzuführen und damit Einblick in das vielfältige Werk eines Künstlers zu geben, der in politisch schwierigen Zeiten allzu schnell in Vergessenheit geraten und dessen Wiederentdeckung längst überfällig war. Zur Ausstellung erscheint eine reich bebilderte Begleitpublikation mit erstmals veröffentlichten Werken, Dokumenten und Fotografien, einer das erste Mal auf Deutsch publizierten Autobiografie sowie Fachbeiträgen von Jelena Hahl-Fontaine und Annegret Hoberg.