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Selbstbestimmung

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Die Devise der vollends individualisierten Gesellschaft heißt Selbstbestimmung. So gesehen kommt das Buch des Berliner Philosophen Volker Gerhardt zur rechten Zeit. Und es kommt mit einem hohen Anspruch. „Dieser Versuch über Ethik“, lautet der erste Satz der Einleitung, „enthält hoffentlich etwas grundsätzlich Neues.“ Die Radikalität, mit der Gerhardt das „Prinzip der Individualität“ zum Fundament einer Moraltheorie der nachideologischen Epoche macht, ist in der Tat neu. In strenger Symmetrie von zehn Kapiteln mit jeweils zehn Unterpunkten eröffnet das Buch einen geometrisch geordneten Kosmos von Selbstverhältnissen, die von der Selbsterkenntnis bis zur Selbstverwirklichung reichen. Diese Konsequenz in der Durchführung und die geradezu schwindelerregende Konzentration auf Selbst-Begriffe hat es bisher nicht gegeben. Ungewöhnlich ist auch, dass der Autor fast gänzlich auf Zitate verzichtet, getreu seiner Forderung, dass der Philosoph der „Selbstdenker par excellence“ sei. Damit ist die Stärke des Buches benannt: Es setzt an der Erfahrung des Lebens an, dort, wo die moralischen Kollisionen sich entzünden. Die ZeitDas Buch ist der im deutschen Sprachraum seltene Fall eines rein systematisch geschriebenen Texts, der seine Leser nicht erst durch lange Deutungen der älteren und neueren Klassiker schickt. Von falschen Rücksichten und übertriebener Vorsicht ist dieser Entwurf wohltuend frei. Merkur - Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken

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ISBN
9783150097618
Vydavateľstvo
Reclam

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