Wilhelm Raabe
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Meisterhafte Untersuchungen des renommierten Raabe-Kenners Hans-Jürgen Schrader. Wilhelm Raabe gilt heute unter den großen Erzählern des deutschen poetischen Realismus als ein avancierter Vorbereiter der Moderne. Zum einen hat er im Unterschied zu vielen anderen Vertretern des Realismus bis ins 20. Jahrhundert hinein gelebt, zum anderen weisen sein anforderungsreiches Erzählen, seine meist passiven Helden, die Perspektivwechsel und seine zahlreichen intertextuellen Verspiegelungen auf literarische Ausdrucksformen des 20. Jahrhunderts voraus. Nach einer ideologisch oft missbräuchlichen Wirkungsgeschichte war Hans-Jürgen Schrader als Vizepräsident der Raabe-Gesellschaft viele Jahre verantwortlich für das Raabe-Jahrbuch, hat Raabes noch heute aktuellen Werke neu herausgegeben und war mit impulsgebend für eine kritische Neubesinnung auf das Zukunftsweisende dieser Erzählkunst. Im vorliegenden Band sind die wichtigsten seiner Studien aus 45 Jahren versammelt. Schrader reflektiert die Gegenwartsbezüge von Raabes Geschichtserzählungen, seine Poetologie, Erzählstrukturen und Titelgebungen. Es finden sich aufschlussreiche Erkundungen aus Raabes gesamter Schaffenszeit, unter anderem zu »Gedelöcke« (1866), »Im Siegeskranze« (1869), »Alte Nester« (1879), »Das Odfeld« (1888) und »Hastenbeck« (1899) sowie zu seiner Lyrik, die zu einer Wiederentdeckung dieses großen Dichters einladen.