Galicische Identitätskonstruktionen. Die Xeración Nós und das Keltentum
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Viac o knihe
Die vorliegende Arbeit setzt sich mit der Entwicklung der galicischen Nationalidentität in ihren politischen sowie kulturellen Gesichtspunkten auseinander. Die Geschichte der Besiedlung der Region, mit ihrer möglichen Verknüpfung zu einer keltischen Vergangenheit wird untersucht, sowie die möglichen lingustischen oder ethnographischen Definitionen des Keltismus. Keltomanie und Keltophobie werden im europäischen Kontext betrachtet, ebenso wie die Entwicklungen der (Selbst)definition von Kulturen oder Regionen als 'keltisch'. Nach einer kurzen Zusammenfassung der antiken sowie neuzeitlichen Geschichte Galiciens, wird die politische, sowie gesellschaftliche Situation in der für diese Arbeit relevanten Zeitspanne, vom Beginn des Provinzialismus im 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart, betrachtet. Der Schwerpunkt dieser literaturwissenschaftlichen Arbeit liegt auf der Analyse der Werke der modernistischen Gruppierung Xeración Nós und ihrem Einfluss auf die galicische Identitätsbildung. Um sich an dieses Thema anzunähern, werden zunächst wegbereitende Phasen, wie der Regionalismus und das Rexurdimento, welche in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wirkten, erarbeitet. Autoren wie Rosalía de Castro und Manuel Murguía waren ausschlaggebend für die Entwicklung des galicischen Nationalgefühles und ohne sie wären die literarischen Bewegungen des frühen 20. Jahrhunderts nicht zustande gekommen. Das sogenannte Segundo Renacemento, welches neben der Xeración Nós auch die Irmandades da Fala und das Seminario de Estudos Galegos umfasste, war die galicische Antwort auf modernistische Avantgardebewegungen in anderen Europäischen Ländern. Ihre Hingabe für die Entstehung einer Nation Galicien, basierend auf einer keltischen Vergangenheit, und die literarische Umsetzung dieser Ideologien wird erarbeitet und analysiert.