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Prigogines Theorie dissipativer Strukturen

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Die vorliegende Untersuchung setzt sich mit einem zentralen Thema der Naturphilosophie und Erkenntnistheorie auseinander, nämlich mit der Frage, ob und wie sich die Natur selbst organisiert. Ausgangspunkt dieser Arbeit ist die Theorie dissipativer Strukturen von Ilya Prigogine, Chemiker und Nobelpreisträger (1977). Dabei thematisiert der Autor das Naturbild, das sich aus dieser Theorie ergibt: die Welt als ein offenes, dynamisches und sich selbst organisierendes System, dessen Dynamik durch das Entstehen und Vergehen neuer Formen und Strukturen geprägt ist. Prigogine betrachtet die Wirklichkeit als grundsätzlich prozessual und evolutionär. Spontaneität, Historizität und Eigentätigkeit stellen weitere Merkmale der Selbstorganisation der Natur dar. Mit Prigogine wird die Physik zu einer geschichtlichen Wissenschaft: Alles das, was passiert, hängt von allem ab, was bereits zuvor schon einmal passiert ist. Fernab vom Gleichgewicht ist die Entropie Quelle von Ordnung und Strukturen. In der Natur bilden sich fortlaufend immer komplexer werdende Ordnungen und Strukturen durch sich selbstverstärkende mikroskopische Fluktuationen heraus. Prigogines großes Verdienst liegt darin, der Komplexität und der Strukturbildung einen angemessenen Platz im Weltbild der Wissenschaft verschafft zu haben.

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2016

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