Über die elysische Landschaft
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Viac o knihe
Mosigkau, Großkühnau, Dessau-Roßlau, Sieglitzer Berg, Oranienbaum, Wörlitz, die beiden Flüsse Elbe und Mulde. Was für eine Kulturlandschaft! Im anhaltischen Gartenreich wird die sorgfältig gestaltete Landschaft nach Epochen gemessen: Von der barocken Anlage in Oranienbaum, die das dreiflügelige Schloss seit dem späten 17. Jahrhundert in der ihm gegenüberliegenden Stadt spiegelt, reicht das Spektrum bis zu den idyllischen Refugien des Luisiums und des Georgiums, die rund hundert Jahre später entstanden. Daneben sind die Schlösser und Gärten von Mosigkau und Großkühnau zu finden sowie natürlich vor allem die weitläufigen Wörlitzer Anlagen, auf deren Gestaltung Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau mit seinen wechselnden Gärtnern ab 1764 mehr als dreieinhalb Jahrzehnte verwandte. Wo sonst könnte man auf so engem Raum den Wechsel vom barocken Stil französischer Prägung hin zum englischen Landschaftsgarten bewundern? Stadt, Land, Fluss: So aus luftiger Höhe wurde das große Ganze dieser gleich dreifach als UNESCO Weltkulturerbe geschützten Gegend noch nie gesehen. In heutigen Zeiten der allgemeinen Verfügbarkeit von Satelliten-Aufnahmen, die das Banale unterschiedslos neben dem Erlesenen zeigen, kommt dem geschulten Blick des Fotografen entscheidende Bedeutung zu. Dann eröffnen sich dem fliegenden Menschen vollkommen neue Perspektiven. Im Dessau-Wörlitzer Gartenreich formt sich dabei aus der unmittelbaren Nähe von Natur und Kultur eine elysische Landschaft, die sich die anhaltischen Fürsten über Jahrhunderte von ihren Gärtnern und Architekten gestalten ließen. Hier vergeht im Flug die Zeit, reist man aus dem Barock in den Klassizismus und weiter in die Klassische Moderne, die mit den Bauhaus-Bauten meisterlich vertreten ist. Von West nach Ost führt die Route, immer entlang der Elbe und auf den Höhepunkt der Wörlitzer Anlagen zu – eine himmlische Tour, bei der Entdeckungen garantiert sind.