Parsifal
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Viac o knihe
Nach dem ersten Besuch des Bühnenweihspiels „Parsifal“ vor vielen Jahren im Nationaltheater Mannheim war ich überwältigt und sehr berührt. Ich war nicht in der Lage, die Ursachen für diese besondere Empfindung zu fassen oder gar zu benennen. Lag es an der Leistung und Ausstrahlung der Darsteller, am Bühnenbild, der Musik, der Stimmung des Publikums? Heute bin ich der Überzeugung, es waren alle Komponenten, denen durch Wagners individuell-vollendete Ausdrucksform über das Wesen des Mythos eine solche Ausstrahlungskraft verliehen wurde. Sein Ringen und Streben mit seiner eigenen, schöpferischen Kraft, wie er selbst schreibt, so zu wirken, dass der tiefe und verzweigte Inhalt klar und deutlich hervortritt, überträgt sich auf die Haltung aller Beteiligten. Richard Wagners „Parsifal“ ist ein Weg der Gralsuche mit seinen künstlerischen Fähigkeiten und seiner Kunstauffassung: das Musikdrama als Gesamtkunstwerk, dem Zusammenklang von Musik und Dichtung. Meine intensive Auseinandersetzung mit Hilfe von „Wagner-Literatur“, dichterischen und theoretischen Texten sowie Briefen Richard Wagners und weiterer Sekundärliteratur halfen mir bei der Annäherung an dieses vom Karfreitagsgedanke inspirierten Werk. Der Gemäldezyklus „Parsifal“ entstand aus dem Bedürfnis heraus, mit meinen malerischen Mitteln Szenen des Werks zu interpretieren. Dabei war es mir wichtig, dass die Spiritualität und der Geistgehalt zur Erscheinung kommen. Die Herausarbeitung und bildnerische Heraussetzung bestimmter Gedanken, die den Szenen innewohnen, lag dabei in meinem Bestreben.