Geschichte neu denken
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Viac o knihe
Die Literatur der 1980er und 1990er Jahre hat die Geschichte als Sujet für sich wiederentdeckt. Christoph Ransmayr tritt mit seinen drei Romanen „Die Schrecken des Eises und der Finsternis“, „Die letzte Welt“ und „Morbus Kitahara“ auf besondere Weise aus dem Kreis der deutschsprachigen Literaten heraus. Sowohl hinsichtlich des Arrangements inhaltlicher Elemente als auch in Bezug auf die Art und Weise der Darstellung stellen seine Texte bekannte Historie überraschend und neu dar. Daniela Henke arbeitet die innovativen Erzählkompositionen dieser Romane in aufeinander aufbauenden Einzelanalysen heraus, bestimmt das mit ihnen transportierte Geschichtsbild und verortet es philosophisch. Als weiteren Schwerpunkt bietet die Studie eine breit angelegte Reflexion über Ransmayrs Romanwerk im Kontext eines übergeordneten literarischen, historischen und philosophischen Diskurses. Dabei überzeugt Henke sowohl mit analytischer Tiefe als auch mit anschlussfähiger Breite und leistet somit einen unerlässlichen Beitrag für die aktuelle Forschungsdiskussion.