Schwarz
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Viac o knihe
Am Anfang war das schwarze Quadrat. 1915 stellte Malewitschs Anti-Ikone hoch oben in der Zimmerecke mit provokantem Understatement den Konservatismus des anbrechenden 20. Jahrhunderts bloß. Genau 100 Jahre später setzt Heimo Zobernig einen schwarzen, leeren Raum in die Giardini der Biennale von Venedig. Decke und Boden des österreichischen Pavillons durch schwarzes Material nivelliert, gab es im Inneren nichts anderes zu sehen als den Ausblick nach draußen, den Ausblick auf die anderen nationalen Pavillons, die mit buntem Spektakel und Sammelsurium die Besucher lockten. Boris von Brauchitsch konstatiert: Jedes gute visuelle Schweigen ist schwarz. Das Schweigen kann dabei sehr wohl auch sprechend sein, das Schwarz ist nicht bloß die völlige Lähmung, sondern auch die absolute Entfesselung der Fantasie. Im Nichts ist wiederum Alles enthalten. Von Brauchitsch untersucht die schwarzen Bilder von On Kawara bis Blinky Palermo, ihre Verweigerung und Negation, ihre Leere und Vielfalt, die Übermalungen und Vergeistigungen, die Finsternis und Spuren von Licht. Er widmet sich der metaphorischen, theoretischen und sinnlichen Erfahrung der schwarzen Fläche, des dunklen Raums und liefert dabei eine präzise Beobachtung der Abgrenzungs-, Provokations-, und Innovationsstrategien der jüngeren Kunstgeschichte.