Arbeit mit der Öffentlichkeit 63 Jahre danach - Jochen Gerz
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Mit „63 Jahre danach“, einer Arbeit mit der Öffentlichkeit, stellt Jochen Gerz abermals einen neuen Anspruch an ein Denkmal, das nicht Distanz schaffen darf. Den Lesern der Grazer Tageszeitung Kleine Zeitung, die als Kooperationspartner agiert, wird ein riesiges Archiv mit Alltagsfotos aus der Zeit des Nationalsozialismus in der Steiermark zur Verfügung gestellt. Auf der Basis der bildlich erfassten Geschichte ergeht die Einladung – in mehreren Abstimmungsverfahren –, 24 Bildwerke, versehen mit den Texten der Abgeordneten zum Steier- märkischen Landtag, auszuwählen. Die Aufstellung der Objekte, die an eine aufgeschlagene Zeitungsseite er- innern, wurde von vier steirischen Ge- meinden und an zwei Orten in Graz verweigert. Der für das Straßenamt zuständige Politiker der FPÖ lehnte nach vier Jahren, im Juni 2014, trotz mehrfacher Petitionen die Verlängerung der Aufstellungsgenehmigung kategorisch ab. Jochen Gerz gesteht, nicht nur in diesem Projekt, den Bürgern die Fähigkeit der Autorenschaft zu. Ihre Mitwirkung ist dem Künstler seit vielen Jahren ein entscheidendes Anliegen. Über das aktuelle Projekt und die einzigartige für Graz geplante, jedoch nicht realisierte Arbeit „Die Gänse vom Feliferhof“ hinaus nimmt die Publikation zu internationalen Arbeiten wie dem bis zum Verschwin- den abgesenkten „Antifaschismus- Denkmal“ in Hamburg-Harburg, dem „Platz des unsichtbaren Denkmals in Saarbrücken“, „Das lebende Denkmal“ in Biron oder dem „Platz des europäischen Versprechens“ in Bochum Stellung.