Mikroben, Seuchen und Vakzine
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Viac o knihe
Das bei der Sächsischen Akademie der Wissenschaften angesiedelte Vorhaben Wissenschaftsbeziehungen im 19. Jahrhundert zwischen Deutschland und Russland auf den Gebieten Chemie, Pharmazie und Medizin schließt mit dem von Marta FISCHER verfassten biobibliografischen Lexikon zu den Bakteriologen, Immunologen und Hygienikern, die am bilateralen Wissensaustausch und -transfer beteiligt waren, ein weiteres Modul zu den Anfängen der experimentellen medizinischen Grundlagenforschung ab: Zur Hygiene mit den beiden konkurrierenden Richtungen um Max von PETTENKOFER und Robert KOCH ist schon ein interdisziplinärer Tagungsband erschienen (Riha/Fischer [Hgg.] 2014, Relationes 16). Die Immunologie war als eine sich neu formierende Disziplin bereits im ersten Band der Reihe Relationes in Gestalt ihres bedeutenden Protagonisten Il’ja Il’jic MECNIKOV (1845-1916) gewürdigt worden (Schmuck 2008); auf diesem Material beruht der bereits seit mehreren Jahren online verfügbare Eintrag zu MECNIKOV in der Personendatenbank des Projekts, auf den hier ausdrücklich verwiesen sei (http://drw. saw-leipzig. de/30695. html), denn MECNIKOV ist im vorliegenden Band nicht nochmals berücksichtigt. Die Fachentwicklung der Immunologie wurde in einer parallel zu diesem Lexikon erarbeiteten Monografie dargestellt (Kosenko 2015), in der die Verbindungen der Akteure nach Frankreich mitberücksichtigt werden. Die Bände Relationes 17 und 18 stellen auch insofern eine komplementäre Einheit dar, als die biobibliografischen Einträge zu den sechs bedeutenden russischen Immunologen BARDACH, BEZREDKA, CISTOVIC, GABRICEVSKIJ, GAMALEJA und TARASEVIC hier nicht nochmals abgedruckt sind; sofern nötig, wird auf Kosenko 2015 verwiesen. Wie in den vorausgehenden Lexikonbänden konnten auch diesmal die Artikel zu den „großen Namen“ (Hans BUCHNER, Paul EHRLICH, KOCH, PETTENKOFER usw.) unter Verweis auf die reichlich verfügbare Literatur kurz gehalten werden. Bei den bibliografischen Angaben wurden diesmal die in vielen Publikationen gelieferten Informationen zu Namensvariationen, akademischen Titeln, Arbeitsgruppen, Bezeichnungen für Institutionen u.ä. (zumindest bei der Erstzitation) aufgenommen. Ansonsten wird auffallen, dass wir weiter als bisher ins 20. Jahrhundert mit all seinen politischen Verwerfungen vorstoßen; Krieg, Revolution und Verfolgung hinterließen in den Lebensläufen nicht weniger Wissenschaftler ihre tiefen Spuren.