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Forschungen zum Nikolaihospital in Bardowick Band 1

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Das Lüneburger Nikolaihospital ist das am besten erhaltene Beispiel eines mittelalterlichen Leprahospitals im deutschsprachigen Raum: Nicht nur zahlreiche Schriftquellen wie Urkunden und Rechnungsbücher, sondern auch mehrere Gebäude, von denen zwei im frühen 14. Jahrhundert errichtet wurden, sind hier erhalten. Diese einmalige Überlieferungslage ermöglicht facettenreiche Einblicke in die Funktionsweise und den Alltag einer mittelalterlichen Leproserie. Entgegen der weit verbreiteten Meinung waren Leprahospitäler keinesfalls Isolierstationen, in denen die Leprosen von der Welt abgeschieden auf ihren Tod warteten. Vielmehr lebten hier Menschen aus verschiedenen sozialen Schichten, die in regelmäßigem Austausch mit der nahe gelegenen Stadt standen. Die Einrichtungen waren fast immer finanziell gut aufgestellt, errichtet an exponierten Stellen und häufig mit hochwertiger Architektur ausgestattet. Die im Rahmen eines interdisziplinären Projekts vorgelegte Publikation beschäftigt sich im ersten Band mit der Baugeschichte des Hospitalkomplexes unter besonderer Berücksichtigung der mittelalterlichen Bausubstanz, während Band zwei die Regesten aller im Stadtarchiv Lüneburg erhaltenen Urkunden aus der Zeit zwischen 1251 und 1530 beinhaltet. Alexandra Druzynski v. Boetticher ist Bauforscherin und arbeitet seit 2004 am Lehrstuhl Baugeschichte der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus. Sie forscht zur Architektur des mitteleuropäischen Spätmittelalters, zu mittelalterlichen Dachwerken und Hospitälern. Marie Ulrike Schmidt ist Historikern und arbeitet seit 2012 am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte der Universität Leipzig. Neben der Sozialgeschichte mittelalterlicher Leproserien erforscht sie das Königreich Sizilien in normannischer und staufischer Zeit.

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2015, pevná

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