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Reichskammergericht Köln

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Mit der Veröffentlichung des Bandes 84,2 der „Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln“ schließt das Historische Archiv der Stadt Köln die Inventarisierung der Kölner Reichskammerichtsakten ab. Nachdem in den Jahren 1998 bis 2002 Dr. Matthias Kordes (Band 1 bis 3) und Dr. Klaus Nippert (Band 4) das vollständige Inventar der Kölner Akten des Reichskammergerichts (Bestand 310) erarbeitet hatten, fügte Dr. Stefanie Jacob nun die entsprechenden Sach-, Namens- und Ortsregister hinzu. Diese vervollständigen die Reihe und ermöglichen den Archivnutzerinnen und -nutzern einen systematischen Zugang und umfängliche Recherchemöglichkeiten in den Prozessakten. Das Reichskammergericht hat König Maximilian I. 1495 als höchstes Gericht des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nationen ins Leben gerufen. Bis zu seiner Auflösung im Jahre 1806 wurden dort etwa 100.000 Prozesse geführt. Die Kölner Reichskammergerichtsakten umfassen 1.856 Prozesse, bei denen der Beklagte oder die Vorinstanz ihren Sitz in Köln hatte. In den damaligen Prozessen ging es oft um auch heute noch aktuelle Differenzen zwischen Bürgern, der Politik oder der Kirche, beispielsweise wurden Nachbarschafts- und Erbstreitigkeiten, Beleidigungen oder Umweltverschmutzungen vor Gericht verhandelt. Die Kölner Akten des Reichskammergerichts bieten aufgrund der Reichhaltigkeit ihrer Überlieferung nicht nur wichtige Erkenntnisse der Rechtsgeschichte im Köln der frühen Neuzeit, sondern geben darüber hinaus einzigartige Einblicke in die lokale Wirtschafts-, Sozial- und Familiengeschichte.

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2015

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