Heimliches und Unheimliches zwischen Ueckermünde & Penkun, Strasburg & Löcknitz
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Viac o knihe
Als der Herausgeber zum ersten Male mit Sagen in Berührung kam, mochte er wohl gerade neun Jahre alt gewesen sein. Durch Zufall geriet ihm seinerzeit eine für die Jugend bestimmte Ausgabe mecklenburgischer Sagen in die Hände, die schon damals das Interesse für dieses Thema erregte. Die Zuwendung zu den archäologischen Hinterlassenschaften seiner Heimat im jugendlichen Alter brachten weiter die Beschäftigung mit Flurnamen, Legenden und volkskundlichen Überlieferungen mit sich. Bestärkt und ermutigt durch den Regionalforscher Eginhard Dräger aus Schwennenz, versuchte auch er sich später in der Aufnahme authentischen Materials. Doch wurden dem Grenzen gesetzt. Zum einen wollten potentielle Gewährsleute aus seinem dörflichen Umfeld nicht unbedingt als ewig Gestrige erscheinen, und andere, durchaus wohlwollende, meinten, ob seiner Jugend ihm nicht unbedingt alles erzählen zu können (Stichwort 'Schönwalder Mamsell'). Und als er dann die 'sittliche Reife' dafür erreicht hatte, waren jene, die noch hätten etwas berichten können, schon von uns gegangen. Und dennoch ist es ihm gelungen, einiges, wenn auch weniges aufzuzeichnen. Später, bedingt durch das Berufsleben, beschränkte sich die Beschäftigung mit dem Thema auf die nicht unbedingt zielgerichtete Sammlung von edierten Sagen des Uecker-Randow-Gebietes. Als dann der Herausgeber im Zusammenhang mit einem von ihm geleiteten heimatkundlichen Seminar der Volkshochschule des Uecker-Randow-Kreises die Sagenwelt der Region einem breiteren Hörerkreis erschloss und ihm seine Sammlung zugänglich machte, waren die Reflektionen beachtlich. Daraus resultierend, wurde der Wunsch einer Edition an das Buchhaus Lange, Pasewalk, herangetragen, das in ihm einen bereitwilligen Partner fand, und sich ihrer in dankenswerter Weise annahm. Der Herausgeber glaubte seinerzeit, damit ein wohl leichtes Spiel zu haben, doch stellte sich das Unterfangen, möglichst alle erfassbaren Sagen und Legenden zusammenzutragen und vor allem zu kommentieren, weitaus schwieriger, als vermutet, dar. Wer immer den Anspruch erhebt, 'die' Sagen und Legenden einer Region zusammenzustellen und zu publizieren, übernimmt eine hohe Verantwortung gegenüber eines hochsensiblen Stoffes, den es nicht zu kolportieren galt. Zum einen musste die vollständige Erfassung aller erreichbaren Texte angestrebt werden. Zum anderen, um ihre Originalität zu bewahren, wurde auf ihre gefälligere Umschreibung und Anpassung an die derzeitige Rechtschreibnorm verzichtet. Da der Herausgeber auch dem Regionalforscher und Heimatinteressierten in die Hand arbeiten wollte, wurden Kommentare zu relevanten Sagen verfasst, die sich am Schluss der Sammlung finden. Deshalb mag der geneigte Leser für sich entscheiden, ob er bis auf den Grund aller Mysterien tauchen oder sich allein dem, wenn auch manchmal nur kargen, Zauber der heimischen Sagen- und Legendenwelt hingeben möchte.