Donnerkeil - Opfermesser - Thränengefäß
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Viac o knihe
Die Leipziger Apothekerfamilie Linck hat über drei Generationen im Verlauf des späten 17. und 18. Jahrhunderts eine umfangreiche und weithin bekannte naturkundlich-antiquarische Sammlung zusammengetragen, die in den Räumen der Apotheke in der Grimmaischen Straße allen Interessierten offen stand. Ein Großteil der Bestände dieses ehemaligen Musaeum Linckianum ist durch glückliche Umstände bis heute als Teil des Waldenburger Naturalienkabinetts erhalten geblieben. Zu diesen Beständen gehört auch ein größeres Ensemble prähistorischer bzw. archäologischer Funde, die wohl v. a. gekauft bzw. im Rahmen von Auktionen ersteigert wurden. Sie sind seit der Inventarisierung der Gesamtbestände durch Johann Heinrich Linck d. J. (Index Musaei Linckiani, 1783/87) nicht mehr, und damit fachwissenschaftlich noch überhaupt nicht – die zuständige Wissenschaft, die Prähistorische Archäologie, ist erst im 19. Jahrhundert entstanden –, begutachtet worden. Der vorliegende Band präsentiert diese Objekte erstmals in ihrer Gesamtheit und mit moderner Fundansprache. Zudem beleuchtet er – ausgehend von diesen Gegenständen selbst und ihrer primären Klassifikation durch die Sammler – Aspekte des naturkundlichen und archäologischen Sammelns im 18. Jahrhundert. Auf diese Weise wird der Leser mit einer Wissenswelt und mit speziellen Wissenspraktiken aus einer Zeit vor der Geburt der Prähistorischen Archäologie konfrontiert.