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Terrorismus und terroristisches Kalkül

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„Nichts wird mehr so sein, wie es war“ - lautete der Tenor vieler Meldungen und Meinungen am 11. September 2001 und danach. Ob die Aussage zutrifft oder nicht, feststeht, dass dieses Ereignis einen radikalen Einschnitt in der Wahrnehmung des Phänomens Terrorismus weltweit darstellt: Diskussionen über Terrorismus nehmen seither vermehrt in akademischen Untersuchungen eine prominente Stellung ein und prägen anhaltend und intensiv Politik, Medien und Öffentlichkeit. Die gesteigerte Aufmerksamkeit der betroffenen lokalen Bevölkerung sowie der Weltöffentlichkeit bewirkt ein latentes Gefühl der Bedrohung. Das Thema bezieht seine Relevanz folglich allein schon aus seiner Aktualität.(1) Kaum vergeht ein Tag, an dem wir nicht mit einer neuen Terrormeldung konfrontiert sind. Besondere Bedeutung erlangten hierbei in jüngster Vergangenheit zahlreiche Aktionen der Terrororganisation Al-Qaida, von denen verschiedene europäische Länder betroffen waren, wenn auch nach wie vor das Gros der Anschläge im Nahen Osten stattfindet. Doch welche Kalkül-Aspekte lassen sich im terroristischen Diskurs explizieren und wie treten sie in der Online-Medienberichterstattung in Erscheinung? Wenn vom „symbiotischen Verhältnis“ von Terrorismus und Medien die Rede ist, so gründet dies letztlich in der Behauptung, dass terroristische Ereignisse fast alle Voraussetzungen für eine „interessante“ Nachricht erfüllten: Sie sind dramatisch, jeder könnte davon betroffen sein, sie stellen das Alltagsgeschehen auf den Kopf und missachten nicht zuletzt die sozialen Regeln und Werteordnungen, insbesondere demokratischer Gesellschaften. Neben der Präsenz terroristischer Anschläge beschäftigen die damit zusammenhängenden sicherheitspolitischen Debatten immer wieder die Öffentlichkeit. Weitere Aspekte des Themas sind, neben Aktualität und Sicherheitspolitik, der veränderte Umgang mit Muslimen in unserem Land, der aufgrund der islamistisch-terroristischen Bedrohung sehr viel schwieriger geworden zu sein scheint. Diese und weitere Aspekte sind Gegenstand des vorliegenden Buches. (1) Dafür spricht auch, dass in der kritischen Bibliographie des Leibniz-Instituts für Sozialwissenschaften (GESIS) vom November 2009 von insgesamt 8 Sachgebieten allein 5 mit Sicherheitspolitik bzw. mit „Sicherheit vs. Freiheit“ befasst sind. Vgl. Jakowatz/Lange/Seiwert (Hrsg.): Globaler Terrorismus. 2009.

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