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Friedhof Bornstedt

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Ein „Herzliches Willkommen“ Es mag sein, dass Sie, lieber Leser, bei einem Gang über einen der zu recht berühmten Friedhöfe Berlins mehr Ihnen bekannte, gleichsam aktuellere Namen finden. Die meisten unserer „Berühmtheiten“ sind doch schon älteren Datums. Kurz: bei uns in Bornstedt liegen die, die am Hofe der Könige und Kaiser die Arbeit gemacht haben. In seiner legendären Formulierkunst schrieb Fontane: „So finden wir denn auf dem Bornstedter Kirchhofe Generale und Offiziere, Kammerherren und Kammerdiener, [.] Hofärzte und Hofbaumeister, vor allem – Hofgärtner in Bataillonen.“ Und ich füge hinzu: hier liegen auch ein Parkettpfleger, Zeichenlehrer, „Hofnarr“, Museumsgründer, Flugpionier und ein Eiskunstläufer – Menschen also, so bunt und vielfältig wie das Leben. Das gilt übrigens bis heute, denn dieser Friedhof ist viel mehr als ein Museum. Auch wenn um die Kirche herum, im Teil I, der museale Eindruck vorherrscht – durch die Türchen des Sellofriedhofs hindurchschreitend werden Sie die „neuen“ Erweiterungsteile II bis IV entdecken. Sie wurden zwischen 1855 und 1910 angelegt und sind historisch keineswegs weniger bedeutsam. Seit über 400 Jahren wird hier bestattet. Doch die meisten älteren Grabmale, die Sie sehen können, entstammen dem 19. und beginnenden 20. Jahrhundert. Ich bin versucht, Ihnen zuzurufen: Mut also, lieber Leser, zum weiterwandern! Schnell werden Sie bemerken, dass hier eben nicht nur die vermeintlich wichtigen Menschen (neudeutsch VIPs) ihren Platz haben: ganz im Gegenteil! Bis heute und auch in Zukunft gilt, was schon Fontane begeistert festhielt, „Wie wunderbar gemischt hier die Toten ruhen.“ Auch andere Friedhöfe sind mit Liebe gepflegte Refugien, die uns einladen, der Aufgeregtheit unseres Lebens das Aufatmen und die Ruhe an die Seite zu stellen. Was also ist das Besondere am Bornstedter Friedhof? Ich denke, es ist seine unmittelbare Nähe zur Trabantenwelt rund um die fürstlichen „Stars“ der vergangenen Zeit. Der Glanz des preußischen Hofes strahlte über die Mauern von den umliegenden Schlössern herüber. Doch auf dem Friedhof vermittelt die Trauerkultur der Menschen einen anderen Schwerpunkt. Die prachtvolle Anmutung der Schlösserparks bezieht sich auf „irdische Freuden“. Hier hingegen wird das Leben sozusagen „tiefer gelegt“, gegründet im Glauben an den wirklichen Herrn des Lebens: Jesus Christus. Das auf manchen barocken Grabmalen sehr drastisch ausgesprochene „Gedenke des Todes!“ wird wunderbar gewendet in ein zwar Stilles, aber um so Eindringlicheres: „Sei hoffnungsvoll und gestalte!“ Diese Aura erfasst beim Spazieren unsere Besucher, und ich wage zu behaupten, sie rührt eines Jeden Herz. Die gütige Gegenwart Gottes endet nicht: Diese Botschaft hat die uns vorangegangenen Menschen durch ihr Leben getragen. Sie wird physisch greifbar in den steinernen Zeugnissen ihres Glaubens, die noch heute zu uns sprechen. Unübersehbar sind die vielen Kreuze als Zeichen des Bekenntnisses: hier gehöre ich dazu. Auch die Grabstätten auf Teil II, die wie Betten aussehen, erinnern uns bis heute daran, dass wir uns behütet zur „ewigen Ruhe“ legen, die dann wohl doch nicht so ewig ist, denn wir werden mit Christus auferstehen. Genießen Sie unseren Friedhof als einen von Generationen gestalteten und geschenkten Ort des Lebens. Ich grüße Sie im Namen der Ev. Kirchengemeinde herzlich. Jutta Erb-Rogg Dipl. Rel. Päd (FH) und Friedhofsleiterin März 2014

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2014

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