Portfolioarbeit und ihre Auswirkung auf das Hörverstehen sehr junger Englischlerner
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Viac o knihe
Portfolioarbeit und ihre Auswirkung auf das Hörverstehen sehr junger Englischlerner greift ein Thema auf, bei dem noch viel Forschungsbedarf besteht. Da der Englischunterricht in einigen Bundesländern Deutschlands, wie 2009 in Nordrhein-Westfalen, flächendeckend ab der ersten Klasse eingeführt wurde, stellen sich in Bezug zur Arbeit mit einem Portfolio Fragen, die mit dem Alter und der damit zusammenhängenden Entwicklung vorher nicht gestellt werden mussten. Im Lehrplan wird das Portfolio zwar erwähnt, nicht aber die Klassenstufe, in der es eingeführt werden soll. In der Forschung ist man sich darüber noch nicht einig. Einige empfehlen den Einsatz erst ab der dritten Klasse, weil sie den Schülern die dafür als notwendig empfundenen metakognitiven Voraussetzungen absprechen, anderen plädieren für einen Einsatz von Anfang an, da durch die Arbeit mit einem Portfolio die Metakognition entwickelt werden könnte. Dabei stellt sich auch die Frage, was es eigentlich bedeutet, mit einem Portfolio zu arbeiten. In dem vorliegenden Werk wurde aufgrund der wenigen, vorhandenen Forschungsergebnissen zu Portfolioarbeit im Englischunterricht mit Grundschülern (vgl. Kolb, 2007) davon ausgegangen, dass mehr erforderlich ist, als lediglich die Schüler eine Selbsteinschätzung vornehmen zu lassen. In Portfolioarbeit und ihre Auswirkung auf das Hörverstehen sehr junger Englischlerner wird speziell das Hörverstehen untersucht, da die eigentliche Idee aus Erfahrungen entstammt, dass einige Schüler ihre Englischkenntnisse als zu gering bewerten, weil sie sich, besonders in der ersten Zeit des Englischunterrichts, noch nicht genügend in der Fremdsprache ausdrücken können. Dass sie allerdings schon viel verstehen ist diesen Schülern nicht bewusst, wahrscheinlich auch, weil Hörverstehen nichts „greifbares“ ist, nicht so offensichtlich und oft im Unterricht nebenbei geleistet werden muss. Das Selbstbild des Lerners hat allerdings einen Einfluss auf seine Motivation, die Fremdsprache zu lernen, weshalb es von Interesse ist, herauszufinden, wie man diesen Schülern über einen längeren Zeitraum hinweg ihre Erfolge und Fortschritte im Hörverstehen sichtbar machen kann. In diesem Werk werden deshalb zuerst die einzelnen Komponenten untersucht, die Einfluss auf das Hörverstehen haben, z. B. Motivation, Einsatz von Strategien, Gedächtnis, und Hörverstehen lernen statt testen. Es wird außerdem ein Vergleich mit dem Hörverstehen in der Muttersprache gezogen und die Konsequenzen für den Unterricht abgeleitet. Der Einsatz eines Portfolios wird eingehend diskutiert, und es werden Ergebnisse aus verschiedenen Forschungsrichtungen herangezogen. Darauf aufbauend wird das Forschungsdesign vorgestellt. Die Forschung wurde unter verschiedenen Aspekten durchgeführt und dargestellt. Die Ergebnisse basieren sowohl auf quantitativen wie auch auf qualitativen Erhebungsmethoden, deren Daten in einer Langzeitstudie an verschiedenen Schulen NRWs erhoben wurden. Es ist zu wünschen, dass das vorliegende Werk sowohl Theoretikern als auch praktizierenden Lehrkräften eine Ermunterung und Anleitung darstellt, wie schon in frühen Jahren im Englischunterricht mit dem Portfolio gearbeitet werden kann, um den Kindern bleibende Erfolge zu gewährleisten.