Der Klütenpedder-Komplex
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Von einer irischen Arno-Schmidt-Forschung war in deutschen Landen wenig bekannt, bis Friedhelm Rathjen 1989 – vor nunmehr genau 25 Jahren – in einer aufsehenerregenden Rezension auf den von Peadar O’Donnell herausgegebenen Band „New Light on Arno Schmidt from the Irish Perspective“ aufmerksam machte. Diese Rezension und der rezensierte Band sind im Nachgang nicht ohne Folgen geblieben, auch wenn diese Folgen weitgehend auf marginalisierte Bereiche der Beschäftigung mit Arno Schmidt beschränkt blieben. Die vorliegenden Dokumentation unternimmt den Versuch, dies zu ändern, indem sie die bisher stark verstreuten und deswegen selten in ihrer Gesamtheit wahrgenommenen Rezeptionsspuren gesammelt vorstellt. Worauf es ankommt, das sind nicht zuletzt die filigransten Verästelungen, die in diesem Band hoffentlich lückenlos zusammengetragen wurden. Mitberücksichtigt werden dabei angemessenerweise Seitenzweige; es kann nicht nur um Schmidt und O’Donnell, um Dylan Thomas und Uwe Johnson, sondern muß notwendigerweise auch um Rasch und Rasche, Irland und Irlinger, Ring und Mayr gehen. Nicht immer kann der Zusammenhang klar sein, aber klar ist: immer gibt es ihn. Die Bekanntschaft mit Peadar O’Donnell – zunächst mit seinem Schaffen, später auch mit seiner Person – hat das zuvor erlahmte Rathjensche Interesse an Irland und der irischen Literatur jenseits (oder vielmehr diesseits) von Joyce und Beckett seinerzeit neu befeuert. Auch davon legt die vorliegende Dokumentation ebenso beredt wie bisweilen rätselhaft Zeugnis ab.