Pflanzen zur Wundbehandlung der mittelalterlichen arabischen Heilkunde in der europäischen Tradition
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Viac o knihe
Wussten Sie, dass der Granatapfel nicht nur im Orient bereits seit Jahrhunderten zur Unterstützung der Wundheilung dient, sondern auch in Europa bis weit in die Frühe Neuzeit hinein intensiv zu diesem Zweck verwendet wurde, und dass man sich dadurch heute Alternativen für die Behandlung von Problemwunden erhofft? Andere traditionelle Heilpflanzen zur Wundbehandlung könnten ein ähnlich vielversprechendes Potential bieten. Diese Studie untersucht daher die Anwendung ausgewählter pflanzlicher Wundheilmittel vom arabischen und lateinischen Mittelalter über die Frühe Neuzeit bis in die Gegenwart. Ausgehend von einer Einführung in die Ursprünge und Konzepte der mittelalterlichen arabischen Medizin erfolgt die Beschreibung des Lebens und Wirkens einiger ihrer bedeutendsten Vertreter. Die Entstehung der Pharmazie als Wissenschaft, die Etablierung der Apotheke und des Apothekers als eigenständiger Heilberuf im 9. Jahrhundert ging mit der Übersetzung und Rezeption griechischer Schriften einher. Dieses kulturelle Aufblühen führte auch zur Erweiterung der Materia medica, zur Entstehung erster Arzneibücher und zur Anwendung zahlreicher Arzneiformen zur topischen Behandlung. Die Heilkundigen der mittelalterlichen arabischen Medizin bemühten sich um eine möglichst effektive Ausweitung des Arzneischatzes und konzentrierten sich dabei neben der Integration exotischer Drogen, hauptsächlich aus indo-iranischen und chinesischen Einflüssen, auf schriftlich überlieferte und dadurch als wirksam bekannte Heilmittel. Auf eine Vorstellung des Bienenhonigs als ein in jüngster Zeit wiederentdecktes, natürliches Heilmittel folgt die Untersuchung der traditionellen Verwendung einiger pflanzlicher Vulneraria der mittelalterlichen arabischen Medizin in der europäischen Tradition bis heute sowie die Darlegung ihres Potentials für die moderne Phytotherapie und die Gewinnung von Wirkstoffen. Diese detaillierten Heilpflanzenmonographien umfassen die Anwendung von Henna (Lawsonia inermis L.), Granatapfel (Punica granatum L.), Schachtelhalm (Equisetum L.), Myrrhe (Commiphora molmol L.), Schwarzkümmel (Nigella sativa L.), Bockshornklee (Trigonella foenum-graecum L.), Koriander (Coriandrum sativum L.) und Myrte (Myrtus communis L.). Aus dem Inhalt: I. Allgemeiner Teil: Mittelalterliche arabische Medizin - Mittelalterliche arabische Pharmazie - Potential traditioneller Heilmittel II. Heilpflanzen: Behandlung von akuten Wunden und Verbrennungen - Behandlung von chronischen Wunden, Ulcera und Dermatosen III. Perspektiven: Potentielle Phytopharmaka oder Wirkstofflieferanten?