Tempel der Freundschaft, Schule der Humanität, Museum der Aufklärung
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Im Jahr 1862 wurde das einstige Wohnhaus des Dichters Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719-1803) am Halberstädter Dom als eines der ersten Dichterhäuser in Deutschland als Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Gleim trug eine respektable Bibliothek, ein Brief- und Literaturarchiv sowie eine Galerie von Porträtgemälden der Gelehrtenrepublik der Aufklärung zusammen. Auch wenn er nicht an ein Museum für seine Sammlungen gedacht hat, sondern diese einer zu gründenden „Schule der Humanität“ angegliedert werden sollten, entsprechen seine Vorgaben auf frappierende Weise den Kernaufgaben eines Museums, wie sie vom ICOM formuliert wurden. Insbesondere das Konzept der Bildungsfunktion der Künste, das in den heutigen Museumsdebatten so aktuell ist wie kaum jemals zuvor, ist im Falle des Gleimhauses bereits im Gründungsgedanken verankert, bestimmt heute noch die Arbeit und veranschaulicht so dessen Kontinuität. Die Broschüre zum 150jährigen Bestehen bietet eine kurze Geschichte des Hauses und stellt die Sammlungen sowie die heutige Arbeit vor.