Die mittelalterlichen Glasmalereien in Nürnberg
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Außer den zentralen Farbfenstern der Pfarrkirche St. Sebald und der Frauenkirche werden die erhaltenen und überlieferten Glasmalereien ehemaliger Klöster der Augustiner, Benediktiner und Dominikaner, des Heilig-Geist-Spitals, der Landauer Allerheiligenkapelle sowie öffentlicher und privater Profanbauten behandelt, ein Gesamtbestand von über 600 Scheiben an neun Standorten. Die überragende Bedeutung der Nürnberger Glasmalerei des späten Mittelalters gründet in einer beispiellosen Anzahl niedergelassener Meister, die allein mit den Farbverglasungen der reichsstädtischen Kirchenbauten nicht ausgelastet waren und ihre Fenster über den fränkischen Raum hinaus bis nach Thüringen, Schwaben und Altbayern exportierten. Innerhalb dieser Überlieferung wird die um 1379 entstandene Ostchorverglasung von St. Sebald als Keimzelle einer weitreichenden Entwicklung erstmals umfassend vorgestellt. Das frühe 16. Jahrhundert sieht die lokale Produktion dann unter dem prägenden Einfluss Albrecht Dürers und seines Schülerkreises. Im Zuge einer einzigartigen Renovierungswelle, die die Farbverglasungen aller Nürnberger Sakralbauten betraf, war Dürer selbst u. a. mit Entwürfen für die Fenster der Bamberger Bischöfe, Kaiser Maximilians I. und des kaiserlichen Rats Melchior Pfinzing beteiligt, unbestrittenen Höhepunkten der deutschen Glasmalerei aus der Werkstatt des Nürnberger StadtglasersVeit Hirsvogel.