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Der ferne Vater

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Das Buch unternimmt den Versuch, dem Vater in der Psychoanalyse einen ganz neuen Stellenwert einzuräumen. Dabei kommt man an einer Feststellung der defizitären Beziehungen zu ðfernen VäternÐ in der heutigen Gesellschaft nicht vorbei. Diese ðVaterferneÐ wird auch in ihren Auswirkungen auf eine gewaltvolle männliche Sozialisation (Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus) analysiert. Aigner sammelt klinische Ergebnisse zur Vaterentbehrung, die angesichts der Entwicklungsprobleme von Kindern und männlichen Heranwachsenden zu einiger Sorge berechtigen. Schließlich wird mit der frühen Vaterbeziehung und dem ðnegativen ÖdipuskomplexÐ eine heilsame Alternative zur Vaterlosigkeit und Vaterferne angeboten. Die Arbeit geht von der merkwürdigen Diskrepanz aus, daß die Rolle des Vaters in der Freudianischen Psychoanalyse und ihren Weiterentwicklungen einerseits zwar (metapsychologisch) als sehr bedeutsam beschworen wird, andererseits aber in den diversen entwicklungspsychologischen und klinischen Konzeptionen - insbesondere in der prä-ödipalen Zeit - merkwürdig blaß bleibt. Der Autor untersucht die traditionellen entwicklungspsychologischen Ansätze im Hinblick auf die Rolle des Vaters im allgemeinen und insbesondere die des frühen Vaters für die kindliche Entwicklung und stellt sie teilweise radikal infrage. Auf der soziologischen und sozialpsychologischen Ebene werden verschiedenste Theorien zur „vaterlosen“ bzw. „elternlosen Gesellschaft“ kritisch rezipiert und auf ihren Anteil an der defizitären Rolle des Vaters in der Realität aber auch in der psychoanalytischen Theorie befragt. Ausgehend von Alltagserfahrungen und sozialempirischen Erhebungen diskutiert Aigner Zusammenhänge zwischen der alltäglichen mangelnden Präsenz von Vätern und den Folgen für die Sozialisation von Jungen und Mädchen. Hinsichtlich der seelischen Folgen vaterlosen oder vaterfernen Aufwachsens von Kindern werden insbesondere die Veränderungen in der Über-Ich-Entwicklung und in den Verlaufsformen des Ödipuskomplexes dargestellt und an der Realität unterschiedlicher sozialer Phänomene wie die Gewaltneigung in jugendlichen Subkulturen oder die transgenerationelle Weitergabe rechtsextremer Haltungen usw.) überprüft. Einen besonderen Stellenwert nehmen dabei antisemitische, fremdenfeindliche und rechtsradikale Gewalterscheinungen bei männlichen Jugendlichen ein sowie die Frage, inwiefern das Versagen der Väter und eine vaterlose Kultur an der Verbreitung dieser Phänomene beteiligt ist. Bekämpfen Jugendliche in diesen Verhaltensweisen eigentlich ihre gebrochenen oder gescheiterten Väter? Aigner versucht, der frühen, ðdyadischÐ aufzufassenden Beziehung zum Vater einen neuen theoretischen Stellenwert in der psychoanalytischen Entwicklungspsychologie und Sozialisationstheorie einzuräumen. Dabei gerät insbesondere die Bedeutung des sogenannten ðnegativen ÖdipuskomplexesÐ zwischen Sohn und Vater in den Blickpunkt: diese Beziehungsdimension, die in Realität wie Theorie wenig realisiert erscheint, birgt in der zärtlichen Anlehnung des Sohnes an den Vater und in der damit einhergehenden intersubjektiven Anerkennung der beiden die Chance auf eine veränderte männliche Sozialisation - freilich nur denkbar in veränderten sozialen Verhältnissen. Autorenporträt: Dr. phil. Josef C. Aigner ist Klinischer Psychologe, Psychoanalytiker und Paartherapeut. Er ist Ao. Universitätsprofessor am Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Innsbruck und stellv. Vorsitzender der Österreichischen Gesellschaft für Sexualforschung (ÖGS).

Parametre

ISBN
9783898060615
Vydavateľstvo
Psychosozial-Verl.

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