100 Jahre Rathaus der Stadt Weißwasser
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Viac o knihe
In diesem Jahr, am 25. April 2013, jährt sich der Tag der Eröffnung des Rathauses der Stadt Weißwasser zum einhundertsten Mal. Mit einem solch großen und repräsentativen Gebäude konnte so manche auch ältere Kleinstadt nicht mithalten, wogegen Weißwasser zu dieser Zeit, wo es gebaut wurde, noch eine Dorfgemeinde war. Es konnte auch nicht heißen, Weißwassers Gemeindeväter seien der Großmannssucht verfallen, nein, keineswegs, man hatte so viel Geld auf der „hohen Kante“ zu liegen, dass der Bau bezahlt wurde ohne eine Beihilfe von außen. Nicht einmal ein kleiner Kredit war nötig. Zweiundzwanzig Jahre konnten sich die auswärtigen Städter noch wundern, wie ein sorbisches Heidedorf in der Lage war, sich ein solch großes Verwaltungsgebäude zu leisten. Da ging doch etwas nicht mit rechten Dingen zu, meinten sogar einige. Ja, es stimmt, wetterten die Weißwasseraner, die Sache mit der Stadtwerdung will und will nicht klappen. Wir haben nun ein großes, städtisches Rathaus, sind aber immer noch ein Dorf, allerdings das größte Deutschlands, laut Schätzung im Jahr 1935. Wo kam es nun her, das viele Geld für so ein prächtiges Haus? Es war sicher eine Einmaligkeit, dass inmitten des Waldes eine Industriesiedlung entstand, die sich im Laufe von nur vierzig Jahren zum „… größten glasproduzierenden Ort der Welt …“ entwickeln konnte. Die hier lebenden Menschen waren fleißig, mussten es auch sein, denn Glaserzeugnisse aus Weißwasser waren sehr begehrt. Das massenhaft verkaufte Glas brachte ebensolches Geld in den Ort und konnte auch für letzteren ausgegeben werden.