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Grammatologie der Schriften des Fremden

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Im westlichen Diskurs herrscht eine Auffassung vor, die chinesischen Schriftzeichen seien eine »fast naturalistische Darstellung« von Dingen, die unabhängig von der Sprache funktionieren soll. Die Vorstellung wirkt auf die Kulturtheorien ein, die auf der Schrift basierend die chinesische bzw. asiatische Kultur zu charakterisieren und sie mit der europäischen zu vergleichen versuchen. Dabei ist zu beobachten, dass die angenommene Bildhaftigkeit einerseits Grund für eine Aufwertung ist, aber daraus auch das negative Urteil entspringt; zum einen fasst man das aus ihr resultierende Denkmodell als ein alternatives des westlichen auf, zum anderen wird jene visuelle Konkretheit auf die Unfähigkeit zum abstrakten Denken bei dem bezogen, der sich dieser Schrift bediene. Woher stammt dieser »Mythos« der chinesischen Schrift, der wiederum zurückwirkt auf das westliche Ostasienbild? Warum bewahrt er sich so hartnäckig, dass seine Nachwirkung selbst in den aktuellen Theorien zu finden ist? Wie ist die ambivalente Einschätzung chinesischer bzw. ostasiatischer Kultur zu verstehen, die aus derselben ideographischen Auffassung chinesischer Schrift stammt? Nam-See Kim wurde 2009 an der Humboldt-Universität zu Berlin im Fachbereich Kulturwissenschaft mit der vorliegenden Arbeit promoviert. Seit 2010 wirkt er als HK Research Professor an der Yonsei University Seoul, Korea. Wissenschaftliche Arbeitsgebiete: Kulturtheorie und Ästhetik, Schrift- und Bildtheorie.

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ISBN
9783968214481
Vydavateľstvo
Rombach

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