Rolf Nesch, ein stiller Revolutionär
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Rolf Nesch (1893–1975) zählt neben Edvard Munch zu den bedeutendsten Künstlern der Klassischen Moderne in Skandinavien. Der gebürtige Deutsche mit norwegischer Staatsbürgerschaft ist einer der Ausnahmekünstler im Bereich der Druckgrafik. In den 1930er-Jahren schuf der ehemalige Meisterschüler von Oskar Kokoschka unter anderem seine bekannten Serien Hamburger Brücken und St. Pauli und gilt seitdem als Erfinder des Metalldrucks. Kurz darauf zwang ihn die Machtergreifung der Nationalsozialisten zur Emigration nach Norwegen, wo er sich zunehmend von seinen künstlerischen Vorbildern löste und zu einer ganz eigenen Formensprache fand. Neschs Werk ist geprägt durch eine unbekümmerte Freude an Materialien und Experimenten, so etwa in Bildern, die er mit Strandgut, Glas und Korken anreicherte. Während der Künstler in Norwegen bereits zu Lebzeiten große Anerkennung fand, geriet sein Werk in Deutschland zunehmen in Vergessenheit. Ziel der vorliegenden Publikation ist es, Neschs großen Leistungen bei der Revolutionierung grafischer Techniken herauszustellen und ihn als einen der wichtigen Grafiker des 20. Jahrhunderts zu würdigen. Den Ausgangspunkt bildet dabei die Sammlung von Klaus Friedrich Meyer – mit 130 hochkarätigen Grafiken und Zeichnungen die größte private Nesch-Sammlung in Deutschland. Ergänzt wird dieses umfangreiche Konvolut durch expressionistische Ölgemälde und Materialbilder.