Wanderungen durch die Prairien und Wüsten des westlichen Nordamerika
Autori
Viac o knihe
'Ich war glücklich, überschwenglich froh, weil die Träume meiner Jugendzeit, hervorgerufen durch Cooper und Washington Irving, verwirklicht worden waren, (…) und wenn die rothhäutigen Krieger mir die Pfeife reichten und zuriefen: Ra-van-ga tan-ga, Ka-hi-ga tanga! dann war ich über alle Maßen für meine Entbehrungen bezahlt.' Der 1825 in Bonn geborene Balduin Möllhausen unternahm in den 1850er-Jahren drei Reisen in die USA. Er lebte fünf Monate lang unter Indianern und nahm als Zeichner und 'Naturaliensammler' an zwei amerikanischen Regierungsexpeditionen teil. Er wurde durch Alexander von Humboldt gefördert und seine Expeditionsberichte stehen in der Tradition der Humboldt‘schen Reisewerke. Von 1858 an war Möllhausen Kustos der Königlichen Bibliotheken in Potsdam. Seine Erfahrungen im 'fernen Westen' verarbeitete er in über 40 Abenteuerromanen und Erzählungsbänden. Er starb 1905 in Berlin. Seinen großen Expeditionsberichten bescheinigt Peter J. Brenner in der Neuen Deutschen Biographie 'einen eigenständigen Platz in der Geschichte der Gattung'. Möllhausen verbindet die Erlebnisse eines Naturwissenschaftlers und Zeichners mit Abenteuererzählungen und detaillierten Zeugnissen über Natur und Bevölkerung der Prärien, Wüsten und Felsengebirge Nordamerikas. Seine differenzierte Sensibilität für Natur, Geschichte und Gesellschaft hebt sein Werk wohltuend von dem manches zeitgenössischen Kollegen ab. Immer an der eigenen, konkreten Erfahrung orientiert, erreicht Möllhausens Sprache Dimensionen und Qualitäten, die ihrem Gegenstand gerecht werden: seine Prosa bewegt sich – 'wie auf dem Ocean, oder in Missouri’s Grasfluren' – souverän durch die Weite der Landschaft und zeichnet ein großes Gemälde der Vereinigten Staaten um die Mitte des 19. Jahrhunderts.