After dark
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AFTER DARK ist der programmatische Titel des bei Revolver Publishing erschienenen Fotobands von Sandy Volz. Mit dieser Monographie gibt die deutsch-amerikanische Künstlerin erstmals einen umfassenden Einblick in ihr fotografisches Interesse am Uneindeutigen. Konsequent richtet sich ihr Fokus auf das „stillgelegte Beiwerk“ in Orten und Handlungen. Eindeutige räumliche und narrative Anbindungen des Gezeigten bleiben im Verborgenen. Dabei werden deutliche Bezüge zu den malerischen Traditionen von Renaissance, Manierismus und Frühbarock gesetzt. Sandy Volz` fotografische Inszenierungen öffnen Räume assoziativer Mehrdeutigkeiten. Ihre Clair-obscurs lassen einen Kontinent der Sprachlosigkeit aufscheinen - eine nachdrückliche Stille in Dunkelheit zwischen Spannung, Melancholie und Zeitlosigkeit. Ihre Schauplätze und Figuren verweigern sich kulturellen Konstruktionen der Selbstvergewisserung im Vertrauten bzw. Fremden. In den hier veröffentlichten vier Serien Hearts of Darkness, Innenleben, Me and the Others und Stranger wird gerade nicht das Verstehen und das Wissen thematisiert, das durch den Einblick in Interieurs und Interaktionen entsteht, sondern eine Annäherung an das Unbekannte mittels Vermutungen und Annahmen. Begleitet werden die Bildtafeln von einem 6-seitigen Essay des Publizisten und Kurators Michael Glasmeier, der eine kunstgeschichtliche Verortung der Arbeiten vorschlägt: „Die Fotografien bereiten keinen Umschlag in Erkenntnis vor, sie bleiben bei sich und ihrer Bestimmung als Verbergende. Das ist ihre außergewöhnliche stille, widerständige Qualität in Zeiten greller, lärmender Bekenntnis- und Selbstverwirklichungssucht.“ (Auszug) Sandy Volz gehört zur ersten Generation jener vielbeachteten jungen Bremer FotografInnen, die bei Peter Bialobreski studierten. Sie debütierte in internationalen Projekten wie dem Kolkata Heritage Photo Project (2007), Cities on the Edge (2008) und Kill Your Darlings (2011).