Otto Kienzle - Systematiker der Fertigungstechnik
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Extra: E-Book inside Ein deutscher Ingenieur, was ist das? Wie lebt und arbeitet ein Ingenieurwissenschaftler unter unterschiedlichen historischen Konstellationen? Wie löst er die Spannung zwischen Theorie und Praxis? Wie ist seine Stellung zu Politik und Gesellschaft? Unterscheidet sich sein politisches Bewußtsein von anderen Berufsgruppen? Kurzum: Was macht den Ingenieur zum Ingenieur und hier speziell zum deutschen Ingenieur? Der Leser wird konfrontiert mit der Welt des deutschen Hochschullehrers Otto Kienzle, Ingenieur, Systematiker und Wegbereiter der modernen Produktionswissenschaft. Er wird gezeigt als Beispiel für den Typ eines deutschen Ingenieurs in seinen Stärken und Schwächen, Kontinuitäten und Brüchen. Mit den Eckdaten seines Lebens von 1893 bis 1969 steht Otto Kienzle voll im Spannungsfeld des 20sten Jahrhunderts. Sein wissenschaftliches Schaffen umspannt die Zeit vom Ersten Weltkrieg über Weimarer Republik und Nationalsozialismus bis zum Wiederaufbau der Bundesrepublik Deutschland. Aktives Mitwirken an neuen Produktionstechniken wie Fließarbeit und Massenproduktion, Tätigkeit im Heereswaffenamt und im Rüstungsministerium Speer, maßgebliche Mitarbeit in nationalen und internationalen Ausschüssen und intensive Zusammenarbeit mit der Industrie zeigen ihn stets an den Brennpunkten der Zeit. Als Hochschullehrer beschäftigte er sich eingehend mit Fragen der Ingenieursausbildung und leitete seine Studenten zum Hinausschauen über die engeren Grenzen des Fachgebiets an. Die Fähigkeit, Präzision im Detail mit umfassendem Denken zu verbinden, charakterisiert seine Persönlichkeit. Ausgeprägtes Sprachbewußtsein, klare Wortbegriffe und einprägsame Formulierungen kennzeichnen seine Veröffentlichungen. Sein Tätigkeitsfeld reichte von der Feinmechanik bis zu Schmiedemaschinen. Die Umformtechnik begründete er als neuen Wissenschaftszweig. Bei seinen Fachkollegen galt er als einer der wenigen Allround-Wissenschaftler seines Arbeitsgebiets.