Überprüfung der Übereinstimmung zwischen klinischen und labordiagnostischen Befunden hinsichtlich der Erregerdifferenzierung okularer Befunde bei Katzen mit Katzenschnupfen
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Viac o knihe
AuszugDer Katzenschnupfenkomplex ist eine hochkontagiöse Infektionskrankheit des oberen Respirationstraktes und der Augen bei Feliden (Harder et al. 1994). Trotz Impfung ist dieser Symptomenkomplex weltweit verbreitet und kann unbehandelt zu chronischem Schnupfen, irreversiblen Augenveränderungen und auch zum Tod führen (Adler et al. 2007). An dieser Erkrankung sind mehrere Erreger beteiligt; dazu gehören das feline Herpesvirus, die felinen Caliciviren sowie die Bakterien Chlamydophila felis, Mycoplasma felis und Bordetella bronchiseptica. Sie rufen alle ähnliche Symptome hervor, replizieren sich aber unterschiedlich und bedürfen verschiedener Therapien. Im angloamerikanischen Sprachraum wird dieser Symptomenkomplex auch als „Upper Respiratory Infection“ bezeichnet (Nelson & Couto 2006). Der Katzenschnupfenkomplex kommt insbesondere bei Tieren in größeren Beständen vor, beispielsweise in Katzenpensionen, Katzenzuchten oder Tierheimen (Gastón et al. 2004). Er ist der zweithäufigste Grund für die Euthanasie einer Katze in Tierheimen der USA (Bannasch & Foley 2005). Hauptsächlich junge ungeimpfte Katzen werden mit diesen Katzenschnupfenerregern infiziert. Betroffene Organe sind neben den Atemwegen die Maulhöhle und die Augen. Im Bereich der Augen können eine Konjunktivitis oder eine Keratitis auftreten, begleitet von serösem bis mukopurulentem Augenausfluss. Ziel dieser Dissertationsschrift ist es, den Erreger, der für die Symptomatik des infizierten Tieres verantwortlich ist, durch eine ophthalmologische Untersuchung anhand bestimmter vorherrschender Symptome zu identifizieren und dieses Ergebnis gleichzeitig durch eine Real-Time-Polymerasekettenreaktion (RT-PCR) zu kontrollieren. Aus experimentellen Studien, in denen artifizielle Monoinfektionen bei Katzen erzeugt wurden, ist bekannt, dass jeder einzelne Erreger ein etwas anderes klinisches Krankheitsbild auslöst, das dem Untersucher potenziell eine klinische Differenzierung des ursächlichen Erregers erlaubt. Im Rahmen der Untersuchungen für die vorliegende Arbeit wurde überprüft, ob unter Praxisbedingungen mit einer praxisüblichen Grundausstattung allein anhand der klinischen Befunde eine Erregerdifferenzierung vorgenommen werden kann und ob eine Diskrepanz zwischen den Resultaten einer basisausgebildeten Tierärztin und eines Diplomate of the European College of Veterinary Ophtalmologists besteht.