Außergerichtliche Streitbeilegung durch Co-Mediation

Rechtliche Fragestellungen, wirtschaftliche Gesichtspunkte, Erscheinungsformen und praktische Erfahrungswerte in Deutschland - zugleich eine fächerübergreifende, rechtstatsächliche Untersuchung der co-mediativen Praxis. Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde einer Hohen Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln - Wer heute in eine streitige Auseinandersetzung verwickelt ist, erwartet von den mit der Konfliktlösung beauftragten Personen oftmals mehr als die perfekte Anwendung von Rechtskenntnissen. Vielen Mandanten kommt es besonders darauf an, dass ihr Konflikt rasch, kostengünstig, ohne Aufsehen, möglichst vertraulich und vor allem erfolgreich beigelegt wird. In diesem Zusammenhang sind die mediativen Verfahren zunehmend in das Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt und in den letzten Jahren zu den interessantesten rechtspolitischen und praxisrelevanten Themen avanciert. Die voranschreitende Etablierung und weitere Differenzierung des Einsatzes von Mediation bedingt auch die Notwendigkeit der fächerübergreifenden Kooperation der beteiligten Professionen bei der praktischen Gestaltung der Mediationsverfahren. Die zunehmende Komplexität der Konflikte erfordert dabei von den Mediatoren die Einbeziehung vielseitiger Kenntnisse und Fähigkeiten. Dies legt den Gedanken nahe, die Verfahrensleitung in geeigneten Fällen in die Hände mehrerer Mediatoren zu geben, sodass sich deren Expertisen und Kommunikationsfähigkeiten gegenseitig in einer Co-Mediation ergänzen. Die Co-Mediation ist in Deutschland bislang wissenschaftlich kaum beachtet und erforscht worden. In dieser Arbeit werden daher sowohl die theoretischen Erkenntnisse zum Themenkomplex Co-Mediation erfasst und gebündelt sowie die praktische Umsetzung in Deutschland durch eine empirische Analyse der co-mediativen Praxis untersucht.