Young Austria
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Während des Zweiten Weltkrieges war Young Austria die bedeutendste österreichische Exil-Jugendorganisation in Großbritannien. Im März 1939 gegründet, zählte Young Austria 1943 bereits 1.300 Mitglieder. Diese hatten als Jugendliche größtenteils nach dem „Anschluss“ mit den sogenannten Kindertransporten vor dem NS-Regime nach Großbritannien flüchten können. Die Young Austrians leisteten einen bedeutenden Beitrag im Kampf gegen den Faschismus, sie kämpften in den alliierten Streitkräften für die Befreiung Österreichs, sie arbeiteten in der britischen Kriegsindustrie, sie halfen mit, der Öffentlichkeit in Großbritannien zu beweisen, dass es auch ein „anderes“ Österreich gab. 1947 wurde Young Austria aufgelöst, da die AktivistInnen ihre Aufgabe als erreicht ansahen. Viele Young Austrians kehrten nach Österreich zurück, um sich am Wiederaufbau des Landes zu beteiligen. Einige von ihnen prägten das intellektuelle und kulturelle Leben im Nachkriegsösterreich, wie z. B. der Dichter Erich Fried, der Gründer des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes Herbert Steiner oder die Autorin und Lese-Theatermacherin Ilse M. Aschner. Die Herausgeberin Sonja Frank stellte mit dem Verein KunstPlatzl ein Dokumentationsteam zusammen, welches nunmehr für die 2. erweiterte Auflage über 90 Lebensgeschichten von Young Austrians und Zeitgenossen erfasst. Die Ausstellung und das Buch vergegenwärtigen die Jugendzeit der Young Austrians und ihr Leben bis heute, thematisieren Kindertransporte, Internierungen und ÖsterreicherInnen im Kampf gegen den Nationalsozialismus. Das Young Austria Buch (632 Seiten mit über 1000 Abbildungen!!!) erscheint in Juni 2014 im Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft. Beilage: DVD mit ZeitzeugInnen-Interviews. Die Young Austrians, welche Sonja Frank interviewte, sind heute 85 bis 102 Jahre alt. Es war die Zusammenarbeit von Menschen aus drei Generationen, welche diese umfangreiche, fast lexikale Dokumentation zu den Young Austrians ermöglichte. Man erfährt vieles über kaum bekannte, aber auch berühmte Mitglieder und SympathisantInnen, wie Erich Fried, Theodor Kramer, Edith Rosenstrauch, Theodor Prager, Anna Mahler, Otto Tausig, Georg Eisler, Wolf Suschitzky.