Mehrsprachigkeit und fremdsprachlicher Deutschunterricht
Autori
Viac o knihe
Das Kamerunische Gesetz zur Bildungsreform vom April 1998 hat zur Entstehung der vorliegenden Arbeit geführt. Hauptanliegen der Arbeit sind die Untersuchung des schwer in Begriff zu fassenden Phänomens der „Mehrsprachigkeit“ und die Entwicklung eines ihm entsprechenden didaktischen Konzepts gewesen, das in besonderer Weise auf multilinguale Länder wie Kamerun bezogen wird. Dieses entwickelte Konzept der Mehrsprachigkeit heißt „Sprachenwellendidaktik“ und ist dadurch gekennzeichnet, dass Sprachen im mehrsprachigen und multikulturellen Kontext gleichzeitig in Form von sukzessiven Wellen und nicht linear erworben werden. Ihm liegen theoretische Bausteine wie zum Beispiel die Mehrsprachigkeit der Intra- und Transaktion (MIT) und deren chaostheoretische Auffassung, die Wichtigkeit der Einbeziehung der emotionalen Intelligenz (EI), der metaphysischen Werte und der Oralität als traditionell geprägte Lerntradition zugrunde. Ebenfalls wird der Rhetorik als Werkzeug zur Umsetzung der Oralität für die Förderung der Mehrsprachigkeit, dem Gedächtnis bzw. der Gedächtniskunst und der Schriftlichkeit für die Verstärkung des Mehrsprachigkeitserwerbs eine wichtige Rolle beigemessen. Darüber hinaus setzt die Sprachenwellendidaktik nicht nur nativistische, gemäßigte konstruktivistische und interaktionistische Annahmen sondern auch die Annahme der Transaktion voraus. Ein weiteres nicht zuletzt spezifisches Anliegen ist die Umsetzung in die Praxis der Sprachenwellendidaktik mittels eines entworfenen Mustercurriculums und entwickelter Lernmaterialien (Melodien 1) für den Deutschunterricht im Sekundarschulwesen gewesen. Aber die Relation zwischen Theorie und Praxis bei der Entwicklung jener Lernmaterialien beruht eher auf einer Bottom-Up-Perspektive.