Sportpädagogik als humanistische Herausforderung
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Seit Jahrzehnten zählt Gerhard Treutlein zu den renommiertesten Sportpädagogen in Deutschland. Für sein wissenschaftliches Engagement bei der Bekämpfung des Dopings und in der Dopingprävention erhielt er 2009 das Bundesverdienstkreuz. Am 23. Dezember 2010 feierte Gerhard Treutlein seinen 70. Geburtstag. Er ist, obgleich seit einigen Jahren im Ruhestand, nach wie vor aktiv. So führt er als Gründer und Leiter des Zentrums für Dopingprävention der Pädagogischen Hochschule Heidelberg in ganz Deutschland zahlreiche Präventionsveranstaltungen durch. Gerhard Treutlein jedoch auf sein wissenschaftliches Engagement gegen Doping zu reduzieren, würde deutlich zu kurz greifen. Der promovierte Historiker gelangte über eine breite, humanistisch geprägte Agenda zum Thema Doping als einem der Schwerpunkte seines pädagogischen Schaffens. Die durch Fritz Dannenmann, Ralf Meutgens und Andreas Singler herausgegebene Festschrift versucht dieser breiten Palette an pädagogischen Schwerpunktsetzungen in der Arbeit Gerhard Treutleins Rechnung zu tragen. Ziel des Buches ist es, die humanistisch geprägte Grundhaltung des Heidelberger Wissenschaftlers herauszuarbeiten und aus unterschiedlichen Perspektiven Antworten auf ebenso brennende wie aktuelle Probleme des Sports zu geben. 30 Autorinnen und Autoren aus den unterschiedlichsten Bereichen der Wissenschaft, aber auch aus dem Journalismus haben hierfür Beiträge beigesteuert. Daran, dass Treutlein zu den führenden Vertretern des Körpererfahrungsansatzes der Sportpädagogik zählt, wird in dem Band ebenso erinnert wie an seine innovative Forschung zur sportpädagogischen Lehre, etwa in Bezug auf das Lehrer- und Trainerverhalten. Dass er den Spitzensport nicht nur in der Frage des Dopings kritisch begleitet hat, sondern dass er auch etwa zum Problem der Abhängigkeit und Fremdbestimmung im Frauen-Hochleistungssport bemerkenswertes publiziert hat, verdeutlicht u. a. ein Beitrag von ihm selbst aus dem Jahr 1984. Historische Texte zum Doping wurden ebenso in die Festschrift aufgenommen wie aktuelle Situationsanalysen durch Wissenschaftler und andere Umweltakteure des Sports. Der letzte Schwerpunkt des über 300 Seiten starken Buches ist der Dopingprävention gewidmet - einem Sektor, auf dem Gerhard Treutlein mehr geleistet hat als jeder andere in Deutschland.