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Vorträge, Aufsätze, Essays und andere Schriften

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Heinrich Eulers Leben umspannte nahezu acht Jahrzehnte (1925 - 2005); seine akademische Aktivität erstreckte sich über 33 Jahre, von 1957, dem Jahre seiner Antrittsvorlesung, an bis zu seiner Emeritierung im September 1990. Doch auch die fünfzehn Lebensjahre, die ihm verblieben, waren weiterer Forschung gewidmet und erfüllten sich auch in fortdauernder Vorlesungstätigkeit. Das publizistische Œuvre Eulers ist dennoch von eher schmalem Umfang. Neben seinen Veröffentlichungen zu Napoleon III., der Weimarer Außenpolitik und seiner Autobiographie gibt es eine überschaubare Anzahl von Essays, Abhandlungen, Vorträgen und Aufsätzen, die alle in diesem Band versammelt sind. Sie erschienen zumeist an entlegenen Druckorten und werden deshalb hier den Interessenten zugänglich gemacht. Außerdem wurden im Nachlass die Manuskripte mehrerer Vorträge entdeckt, die Euler zwischen 1957 und 2000 gehalten, aber nie hat drucken lassen. Wie seine Interessen sind auch Eulers kürzere Arbeiten thematisch sehr weit gespannt. Natürlich blieb Napoleon III. ein Schwerpunkt seines Forschens. Über das opus magnum hinaus finden sich in diesem Band drei Abhandlungen zur Politik des Kaisers: zu dessen Propaganda sowie Geschichtspolitik, eine knapp gefasste Gesamtwürdigung des französischen Herrschers und seines Regierungsstils („plebiszitärer Cäsarismus“) und dessen Rolle bei der italienischen Einigung, die weit reichende Wirkungen im Europa des 19. Jahrhunderts erzielte. Ein feinsinniges Portrait Ulrich Noacks, des akademischen Lehrers und Vorbilds von Euler, eröffnet die Reihe. Im Gefolge Noacks spielte auch sein Schüler eine besondere Rolle in der Gründungsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland (1948 - 1952). Erträge seiner Forschungen und Reisen finden sich in den anderen Arbeiten: über die Mongolen und wie Europa mit ihnen im 13. bis 15. Jahrhundert bekannt wurde; und wie in der Inselwelt Polynesiens die Entkolonialisierung erlebt und durchgeführt wurde. Eine nicht ganz unproblematische, jedenfalls aber emphatische Portraitierung des Gymnasiums, an dem er seine Reifeprüfung mitten im Krieg ablegte, gehört ebenso in den Kreis seiner Publikationen wie ein souveräner Überblick über die Wandlungen der Weltpolitik im 20. Jahrhundert. In der Gesamtheit seiner Äußerungen entsteht so das Bild eines wachen Beobachters der Zeitläufte, eines akademischen Lehrers von breit gefächerten Interessen und eines kritischen Zeitgenossen. Es wird ergänzt von einer Würdigung Heinrich Eulers aus dritter Feder und durch das Verzeichnis seiner Schriften.

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2011

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