Die Hüterin der Gewürze

In einem kleinen Gewürzladen in Oakland, Kalifornien, betreibt die Seherin Tilo ein Geschäft, das indischen Immigranten die Verbindung zu ihrer Heimat ermöglicht. Sie kennt die richtigen Rezepte und Zutaten, denn die Gewürze besitzen heilende Kräfte, die sie zu beherrschen weiß, solange sie sich nicht mit der Außenwelt einlässt. Doch als sie sich in einen jungen Mann verliebt, überschreitet sie ihre Grenzen. Raven erkennt, dass hinter der Fassade der hilfsbereiten alten Inderin ein anderer Mensch steckt. Für Tilo bedeutet die Liebe jedoch den Verlust ihrer Reinheit und ihrer seherischen Fähigkeiten. Die Geschichte stellt die phantastische Welt der magischen Gewürze der brutalen Realität Amerikas gegenüber. Die in Indien geborene Chitra Banerjee Divakaruni wagt in ihrem ersten Roman ein spannendes Unterfangen, das oft reizvoll ist. Manchmal jedoch, wenn die beiden Welten sich vermischen, ist die Zeichnung der Protagonistin nicht ganz konsequent. Die Erzählung ist mehr als nur eine Liebesgeschichte oder ein poetischer Roman; sie vermittelt auch ein eindrucksvolles Bild indischer Immigranten in den USA, ihrer Kultur sowie ihrer Probleme und Konflikte, dargestellt durch die Schicksale von Tilos Kunden.