Aufmerksamkeit und exekutive Funktionen bei Patienten mit massiver Adipositas und psychischer Komorbidität
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Viac o knihe
Aufmerksamkeit liefert wichtige Einsichten in viele Aspekte menschlichen Verhaltens und integriert zunehmend die Psychologie und Neurowissenschaften. Eng verbunden mit der Aufmerksamkeit ist das Konzept der exekutiven Funktionen, welche als Kontrollinstanz die Verarbeitung und das Verhalten in Konfliktsituationen regulieren. So ist das exekutive Aufmerksamkeitsnetzwerk in die Steuerung von kognitiven Funktionen involviert und formt eine neuronale Basis zur Temperamentselbstregulation. Die Studie zeigt Verbindungen zwischen der Theorie der Aufmerksamkeitsnetzwerke und kognitiven Mechanismen der Selbstregulation am Beispiel von Patienten mit massiver Adipositas und psychischer Komorbidität. Maßgebliche Ziele in der kontrollierten Studie waren die Bestimmung von Aufmerksamkeits- und Temperamentmerkmalen bei 41 konsekutiven adipösen Patienten mit psychischer Komorbidität und 45 normalgewichtigen Kontrollpersonen, die insbesondere mit dem ANT und zusätzlich mit dem Temperamentfragebogen (ATQ, Adult Temperament Questionnaire) vergleichend untersucht wurden. Den Erwartungen entsprechend hatten Patienten mit einer massiven Adipositas und psychischer Komorbidität verglichen mit Kontrollpersonen eine verringerte Fähigkeit zur exekutiven Aufmerksamkeit und unterschieden sich auch hinsichtlich der Temperamentmerkmale durch eine geringere willentliche Kontrolle sowie einen höheren negativen Affekt. Für die Subgruppe der Adipösen mit einer Binge Eating Disorder (BED) konnte im Vergleich mit adipösen Patienten ohne eine BED zumindest eine Differenzierung hinsichtlich derselben Temperamenteigenschaften gezeigt werden. Das neuronale Netzwerk bietet eine Basis für Abnormalitäten der Aufmerksamkeit und exekutiven Funktionen. Folglich sind Störungen in diesem Bereich für eine Reihe von neurologischen und psychischen Störungen sowie Alters- und Entwicklungsstufen von hoher diagnostischer und therapeutischer Relevanz. So würden neue Forschungserkenntnisse ein angemessenes klinisches Management und letztlich eine bessere Lebensqualität für viele Patienten erlauben.