Der wiederholende Blick
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Viac o knihe
Es ist eher ein Zufall, dass Ueli Sagers 'Der wiederholende Blick' nur wenige Monate nach dem Zeitpunkt erscheint, als sich drei grosse Schweizer Tageszeitungen ein neues Erscheinungsbild verpasst haben. Der Künstler setzt sich mit seiner Entleimungskunst über solche Vorgaben hinweg, zeigt auf, wie uns Titel, Lead, Legende und Illustrationen während der Zeitungslektüre entgegentreten und wie rasch sie sich abnützen. Dabei setzt er Nachrichten neu zusammen, er verleiht allem, was wir uns dabei überlegen und teilweise rasch vergessen, eine neue Ordnung. Wir erhalten die Möglichkeit des zweiten Blicks auf scheinbar unverrückbare News. Michel Mettler bringt es in seinem Essay auf den Punkt: Der Leimstiftvirtuose, wie er Sager bezeichnet, verwandle Ansichten und Einsichten zu Gegenthesen. Mal macht er es mit Ausschnitten aus verschiedenen Rezensionen zur Theateraufführung von 'Ich bin der Wind' des bekannten Dramatikers Jon Fosse, dann wieder mit einer Rede Barack Obamas vor Studierenden der University of Cincinati. Wie ist sie denn bei den jungen Menschen angekommen?