Otto Reutter
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Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts war Otto Reutter (1870–1931) zeitweise der populärste Salonhumorist auf den deutschen Varieté- und Theaterbühnen. Seinen Zeitgenossen erschien der „König der Humoristen“ als ebenso faszinierende wie unerklärliche Persönlichkeit. Reutter selbst hatte stets größte Anstrengungen unternommen, um sein Privatleben vor der Öffentlichkeit verborgen zu halten, und zahlreiche erfundene Geschichten über sein Leben in Umlauf gebracht. Als Friedrich August Otto Pfützenreuter im beschaulichen Ackerbürgerstädten Gardelegen aufwuchs, deutete nichts auf die einzigartige Karriere hin. Doch durch sein besonderes Talent, seinen unbeirrbaren Durchsetzungswillen und seine unermüdliche Schaffenskraft gelang ihm schließlich der Durchbruch. Die Skepsis aber blieb: „In fünfzig Jahren ist alles vorbei!“ – das war seine tiefste Überzeugung. Tatsächlich sind heute die meisten seiner Kollegen vergessen. Nur Reutter ist noch Jahrzehnte nach seinem Tod mit vielen seiner Aussprüche und Erfolgscouplets lebendig. In dieser Biografie bricht Herbert Becker mit vielen Legenden über den populären Künstler, die bisher als unverrückbar galten. Der Journalist und langjährige Museumsleiter aus Gardelegen, der Geburtstadt Otto Reutters, hat über viele Jahre Dokumente, Berichte und Bilder zusammengetragen, um einen Blick hinter die Fassade des beliebten Komikers zu werfen. Mit manchem Augenzwinkern führt er den Leser durch das Dickicht der Reutter-Anekdoten, um am Ende das Bild eines eitlen, aber verletzlichen Humoristen auf der Suche nach Sicherheit zu zeichnen.