Being object, being art
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Viac o knihe
Kulturen in ihrer Einzigartigkeit und Vielfalt zählen zum Reichtum dieser Welt - ebenso wie ihre materiellen Erzeugnisse. Dies spiegelt sich in den ethnographischen Sammlungen aus Afrika, Amerika, Südostasien, Ozeanien und Ostasien des Museums der Weltkulturen Frankfurt am Main wider. Von insgesamt etwa 67.000 Sammlungsobjekten werden 130 Werke mit herausragenden Fotografien vorgestellt. Aus der Fülle meist ähnlicher Objekte haben die Autoren nach individuell/subjektiven Gesichtspunkten besonders ausgefallene 'Ethnographica', Gebrauchs- oder Ritualgegenstände aus indigenen Gesellschaften, ausgewählt. Die Objekte in diesem Band werden nicht nur in einem ethnologischen Kontext gedeutet, sondern zugleich als Kunstwerke beschrieben und interpretiert. Um das Augenmerk des westlichen Betrachters auf die künstlerischen Qualitäten von Ethnographica zu lenken, werden sie hier gezielt als Ergebnisse indigener Ästhetik und indigenen Kunstschaffens dargestellt. Zum besseren Verständnis eines jeden Kunstwerks fragen die Autoren danach, in welcher Umgebung ein Werk entstand und von welchen Ideen über Farbe, Form, Symmetrie, Balance etc. die Künstler geprägt waren. Es ist das gemeinsame Ziel, das Außerordentliche, das Elaborierte, das Andere, das Perfekte oder gerade nicht Perfekte, das Harmonische oder das Beunruhigende an ihnen zu präsentieren. Die Bedeutung eines Objekts ist jedoch durch seine ursprüngliche Herkunft und Bestimmung nicht unveränderlich festgelegt. Mit dem Wechsel von Betrachtern und Besitzern verändern sich auch die mit dem Gegenstand assoziierten Ideen und Gedanken. Daher lässt sich die Wirkung eines Kunstwerks immer nur in der Auseinandersetzung mit den ästhetischen Vorstellungen und dem Vorwissen seines jeweiligen Betrachters nachvollziehen. Hier treffen die unterschiedlichen ästhetischen Konzepte indigener und europäischer Gesellschaften aufeinander und führen zu Reaktionen, die im Idealfall zwischen beiden Sichtweisen vermitteln. „Being Object. Being Art. Meisterwerke aus den Sammlungen des Museums der Weltkulturen Frankfurt am Main“ verdeutlicht ein zentrales Anliegen der Autoren im Hinblick auf die Präsentation außereuropäischer Kunst: Für sie kann die viel diskutierte Frage „Kunst oder Kontext“ nicht mit einem apodiktischen „Entweder-Oder“, sondern nur mit einem „Sowohl-als-Auch“ beantwortet werden.