Das Modell der isolierten und autolog-hämoperfundierten Schweinelunge von Schlachthoftieren - Einfluss der Lungeninflation auf den Ischämie- und Reperfusionsschaden
Autori
Viac o knihe
In Anlehnung an bereits bestehende ex-vivo Perfusionssysteme ist in der vorliegenden Arbeit ein Versuchsaufbau für Schweinelungen entwickelt worden, der extrakorporal die Perfusion und Ventilation von autolog hämoperfundierten Schweinelungen in einem geschlossenen Kreislaufsystem zulässt. Mittels eines Lungenperfusionsmodells wurden insgesamt zwölf Schlachthofschweinelungen isoliert autolog und normotherm hämoperfundiert. Die Lungen wurden auf einem kommerziellen Schlachthof von Schlachtschweinen entnommen und waren somit keine meldepflichtigen Tierversuche. Durch die Verwendung von Organen aus kommerzieller Tierhaltung wird eine Optimierung der Perfusion von großen Tierlungen und Qualität und Quantität in der Produktion von Versuchsdaten mit Tierversuchsersatzmethoden angestrebt. Vorangegangene Studien haben einen Zusammenhang zwischen dem Zustand der Lungeninflation und dem Ischämie-Reperfusionsschaden aufgezeigt. Organschäden, die durch Ischämie/ Reperfusion entstehen sind am hier vorgestellten Modell reproduzierbar und in verschiedenen Ansätzen ist eine Einflussnahme auf die Schwere des Ischämie/ Reperfusionsschadens durch Inflation der Lunge möglich. Die Hauptgewichtung in der vorliegenden Arbeit wurde auf die Ischämie-bedingten Schädigungen der Lunge und eine mögliche Protektion gelegt. Sechs Lungenperfusionen dienten als Standard, die in der Phase der Ischämie ohne Inflation konserviert und gelagert wurden. Sechs weitere Lungen wurden im Inflationzustand konserviert und bis zum Beginn der Reperfusion gelagert. Beide Gruppen wurden nach kurzer, warmer Ischämie und anschließender Kryokonservierung für einen Zeitraum von 135 Minuten perfundiert. Die Gruppe der Lungen mit Inflation zeigte eine verbesserte Oxygenierungsfunktion mit niedrigeren Perfusionswiderständen und vermindertem Gewichtsanstieg. Die morphometrische Evaluation der Lungen zeigte ein intraalveoläres Ödem bei einer geringeren Septenbreite der Gruppe ohne Inflation gegenüber der Gruppe mit Inflation. Dieses ist wahrscheinlich bedingt durch vermehrte Dystelektasen mit verminderter Entfaltung der Alveolarsepten und dadurch reduzierter septaler Durchblutung mit konsekutiv verringerter Septenbreite. Durch die Inflation kommt es zu einer verbesserten Organfunktion im Vergleich zur Lagerung ohne Inflation. Die Optimierung von Konservierungsmethoden für Lungen für die Phase der Ischämie, ist eine wirksame Maßnahme zur Verringerung des Ischämie-Reperfusionsschadens der Lunge.