Revolutionen des Alltäglichen
Autori
Viac o knihe
Die zeitgenössischen lateinamerikanischen Künstler Alexandre da Cunha (*1969, Brasilien), Diango Hernández (*1970, Cuba), Gabriel Kuri (1970, Mexico), Glenda León (1976, Cuba), Jorge Macchi (*1963, Argentinien), Wilfredo Prieto (*1978, Cuba), Martin Soto Climent (*1977, Mexico) und Valeska Soares (*1957, Brasilien) folgen in ihrem Schaffen einem konzeptuellen Ansatz: Sie thematisieren die Materialität ihrer Arbeiten, indem sie oftmals Alltagsgegenstände durch Eingriffe in deren Ausgangssubstanz in einen neuen Sinnzusammenhang stellen. So schärfen sie auf der Seite des Betrachters das Bewusstsein für die Form und Materialität der Dinge. Außerdem greifen die Künstler auch gezielt auf bestehende kulturelle Verweissysteme zurück. Die Kunst als ein solches Bezugssystem und vor allem die Geschichte der Moderne bilden einen wesentlichen Referenzpunkt. Indem die Künstler die an der Ideologie der Moderne geschulte Formensprache zitieren und damit in Erinnerung rufen, brechen sie diese aber sogleich in der Behandlung der Objekte wieder auf oder kehren auf semantischer Ebene ihre Bedeutung um. Damit werden gegebene Wertesysteme und Ideologien kritisch hinterfragt und es wird dergestalt auch auf eine immer stärker globalisierte und paradoxerweise immer mehr auseinanderfallende Welt reagiert.