Krisenzone Südkaukasus
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Der Politikwissenschaftler Heiko Langner untersucht die Nationalitätenkonflikte im Südkaukasus aus völkerrechtlicher und zivilgesellschaftlicher Perspektive. Dabei geht der Autor auf die historischen Entstehungsgründe der Konflikte ein, die mit dem Zerfall der UdSSR zu blutigen Sezessionskriegen in Georgien und zwischen Armenien und Aserbaidschan zu einem verheerenden Krieg um Berg-Karabach geführt haben. Er vertritt hierbei die These, dass die Konflikte Ausdruck verspäteter und gewaltsam ausgetragener Nationsbildungsprozesse sind, die durch den administrativen Aufbau und die Nationalitätenpolitik der Sowjetunion maßgeblich begünstigt wurden. Ausführlich geht der Autor auf die konkurrierenden geopolitischen Interessen von Groß- und Regionalmächten ein, die auf die Energieressourcen der Südkaukasusregion abzielen und damit bislang eine friedliche Beilegung der Konflikte blockieren. Die Lösbarkeit derartiger Konflikte wird ausführlich aus völkerrechtlicher Sicht diskutiert. Dabei zeigt der Autor mögliche Lösungswege für den Berg-Karabach-Konflikt auf, den gegenwärtig wohl gefährlichsten Krisenherd im Südkaukasus, dessen friedliche Beilegung jedoch von allen Seiten die Bereitschaft zu schmerzhaften Kompromissen voraussetzt.