Konfession im Recht
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Viac o knihe
Macht Konfession einen Unterschied – im Recht? Dieser Frage widmen sich Beiträge aus der Sicht verschiedener Disziplinen. Sie erforschen, ob es konfessionell geprägte Denkmuster im Recht der Moderne gab, genauer: ob sie sich in Recht und Rechtswissenschaft des 19. und 20. Jahrhunderts nachweisen lassen. Entwarfen Protestanten etwa ein anderes Staatsrecht als Katholiken (und umgekehrt)? Näherten sie sich Fragen des Familienrechts, der allgemeinen Rechtslehre oder dem Völkerrecht auf erkennbar unterschiedliche Weise? Und wie könnte man solchen konfessionellen Prägungen im Recht methodisch auf die Spur kommen, da bloße Konfessionszugehörigkeit der Akteure für sich allein offenkundig nicht ausreicht, um von einer inhaltlichen „Prägung“ zu sprechen? Wer waren die Protagonisten und Vorreiter solcher Entwürfe und wie verhielt sich das Recht zu allgemeinen Tendenzen der (Re-)Konfessionalisierung in dieser Zeit? Die Beiträge dieses Bandes widmen sich wenig erforschten Aspekten der Wissenschaftsgeschichte des modernen Rechts, die aber im Zeitalter der Multireligiosität vermutlich an Relevanz gewonnen hat. Aus dem Inhalt: O. Blaschke: Juristen im zweiten konfessionellen Zeitalter – V. Krech: Konfessionelle Prägungen in der Religionsforschung – J. Rückert: Religiöses und Unreligiöses bei Savigny – H.-P. Haferkamp: Einflüsse der Erweckungsbewegung auf die „historisch-christliche" Rechtsschule zwischen 1815 und 1848 – M. Scattola: Die Geburt des katholischen Natur- und Völkerrechts aus dem Geist des Protestantismus im 19. Jahrhundert – S. Korioth: Evangelisch-theologische Staatsethik und juristische Staatslehre in der Weimarer Republik und der frühen Bundesrepublik – P. Derleder: Konfessionelle Prägungen des Familienrechts im 20. Jahrhundert – D. Schwab: Konfessionelle Denkmuster und Argumentationsstrategien im Familienrecht