Religionsbedingte Konflikte im Arbeitsleben

Die Abhandlung befasst sich mit Konflikten, die aufgrund unterschiedlichster religiöser Vorstellungen und Verhaltensweisen eines Arbeitnehmers im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses auftreten können. Nach einem allgemeinen Überblick über die Strukturen von Art. 4 GG, der die Religionsfreiheit gewährleistet, diskutiert die Verfasserin die Wirkung von Grundrechten in privaten Arbeitsverhältnissen und kommt zu dem Ergebnis, dass die Grundrechte mittelbar Anwendung finden. Im Anschluss daran werden Konfliktfälle in den unterschiedlichen Stadien eines Arbeitsverhältnisses aufgeführt. Dies beginnt mit möglichen Konflikten, die bereits im Rahmen des Einstellungsverfahrens entstehen können, wie etwa die Ausübung des Fragerechts des Arbeitgebers zur religiösen Einstellung des Arbeitnehmers. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt allerdings im Bereich des bestehenden Arbeitsverhältnisses. Es werden zunächst die Rechte und Pflichten des Arbeitgebers, die sich aus dem Gesetz ergeben, dargestellt, und im Anschluss daran die religiösen Pflichten des Arbeitnehmers erläutert. Die Konflikte, die durch den Wunsch des Arbeitnehmers, auch während der Arbeitszeit seinen religiösen Pflichten nachzukommen, entstehen, sollen hier einer tragbaren und für alle Seiten akzeptablen Lösung zugeführt werden. Dabei werden auch und vor allem aktuelle und in der Vergangenheit brisante Entscheidungen diskutiert und zur Lösung herangezogen. Es wird sowohl das Konfliktpotential, das sich mit Arbeitnehmern islamischen Glaubens ergibt, als auch mögliches Konfliktpotential, das in anderen Religionen wurzelt, diskutiert. Schließlich geht die Verfasserin noch kurz auf die Relevanz von außerdienstlichem Verhalten des Arbeitnehmers mit religiösem Bezug ein und auf mögliche Konflikte zwischen den Arbeitnehmern bevor die Arbeit abgerundet wird mit einem Ausblick auf mögliche Änderungen bedingt durch das Inkrafttreten des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes.