200 Jahre Akademie der Bildenden Künste München
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Im Mai 2008 feierte die Akademie der Bildenden Künste in München ihr 200jähriges Jubiläum. Ihre Geschichte ist mit großen Namen wie Wilhelm Leibl, Franz Marc oder Paul Klee verbunden, kannte aber auch Zeiten des Bedeutungsverlusts. Das aufwendig gestaltete Katalogbuch widmet der wechselvollen Geschichte der Institution eine umfassende Darstellung. „… kein bestimmter Lehrplan, kein gleichförmiger Mechanismus“ – diese Maxime legte der berühmte Philosoph Friedrich Wilhelm Schelling in der Gründungsurkunde der Münchner Kunstakademie vom 13. Mai 1808 nieder. Wie die Akademie diesen Auftrag im Laufe der 200jährigen Geschichte einlöste, beleuchten namhafte Fachleute in mehr als 20 Essays. Thematisiert werden u. a. die Anfänge der Moderne an der Akademie, ihr zweifelhafter Aufstieg zur NS-Vorzeigeakademie, die Studentenrevolte von 1968 und der späte Anschluss an die internationale Moderne nach dem 2. Weltkrieg. Zudem treten bislang wenig beachtete Fragestellungen in den Fokus wie die Rolle der Frauen an der Akademie oder die internationale Anziehungskraft der Institution in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Insbesondere die Historienmalerei der Piloty-Schule strahlte bis nach Skandinavien, Nordamerika und Osteuropa aus. Der Katalogteil dokumentiert mit rund 100 Farbabbildungen die Ausstellungen im Haus der Kunst und der Pinakothek der Moderne. So entsteht ein umfassendes Panorama der bedeutendsten Lehrer und Schüler der Münchner Akademie: Dazu zählen u. a. Peter von Cornelius, Moritz von Schwind, Wilhelm Leibl, Wassily Kandinsky, Giorgio de Chirico, Günther Baselitz, Joseph Kosuth oder Sean Scully. Künstlerisch gestaltete Statements aller derzeit lehrenden Professoren und Werkstattleiter repräsentieren das aktuelle Spektrum der Akademie und geben einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung. Eine detaillierte Chronik der Akademie von 1808 bis 2008 sowie Listen aller bisherigen Rektoren und Professoren dienen als wertvolles Nachschlageinstrument.